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Stückwerkhafte Gedanken zur Losung am 11.5.2024
Denn er verletzt und verbindet;
er zerschlägt und seine Hand heilt.
Hiob 5, 18
Dazu der Lehrtext
36 Denn von ihm und durch ihn
und zu ihm sind alle Dinge.
Ihm sei Ehre in Ewigkeit! Amen.
Römer 11, 36
Elifas von Teman, einer von Hiobs Freunden,
beginnt seine erste Rede am Anfang von Kapitel 4,
und führt sie im 5. Kapitel zu Ende.
So spricht er hier in Kapitel 5
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Hiob 5,
8 Ich aber würde mich zu Gott wenden
und meine Sache vor ihn bringen,
9 der große Dinge tut,
die nicht zu erforschen sind,
und Wunder,
die nicht zu zählen sind,
10 der den Regen aufs Land gibt
und Wasser kommen lässt auf die Gefilde,
11 der die Niedrigen erhöht
und den Betrübten emporhilft.
12 Er macht zunichte die Pläne der Klugen,
dass ihre Hände nichts zustande bringen.
13 Er fängt die Weisen in ihrer Klugheit
und stürzt den Rat der Verkehrten,
14 dass sie am Tage in Finsternis laufen
und tappen am Mittag wie in der Nacht.
15 Er hilft dem Armen vor dem Schwert,
vor ihrem Mund
und vor der Hand des Mächtigen
den Elenden.
16 Dem Armen wird Hoffnung zuteil,
und die Bosheit muss ihren Mund zuhalten.
17 Siehe,
selig ist der Mensch,
den Gott zurechtweist;
darum
widersetze dich der Zucht des Allmächtigen nicht.
18 Denn er verletzt und verbindet;
er zerschlägt und seine Hand heilt.
19 In sechs Trübsalen wird er dich erretten,
und in sieben wird dich kein Übel anrühren.
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Man könnte denken, Elifas hat gut reden,
aber er versucht hier Hiob zu trösten.
Und er sagt hier viele richtige Dinge.
Im gelosten Losungsvers steht jedoch auch ein "Denn".
Nicht nur im Lehrtext.
"Denn er verletzt und verbindet"
Warum?
Wegen des Verses zuvor:
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17 Siehe,
selig ist der Mensch,
den Gott zurechtweist;
darum
widersetze dich der Zucht des Allmächtigen nicht.
18 Denn er verletzt und verbindet;
er zerschlägt und seine Hand heilt.
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Gott macht das nicht aus Freude,
er betrübt uns nicht von Herzen.
Er ist bekümmert
wenn wir unseren Stiefel leben
und machen was wir wollen.
Denn wenn wir machen was wir wollen,
läuft es immer auf eine Katastrophe hinaus.
Entweder hier oder in der Ewigkeit.
Es läuft auf ein Gericht hinaus,
auf eine Grenzsetzung, eine Züchtigung,
die wir als Schlagen empfinden.
Und wenn Gott dies tut,
dann hat das immer einen guten Grund.
Eigentlich müsste er das gar nicht,
allein jede Sünde hat als Folge irgend ein Verderben.
Wir ahnen gar nicht,
vor wie viel Verderben uns Gott schon bewahrt hat.
Vor ungezählten Verletzungen und Schlägen,
die wir uns selbst zugefügt hätten,
die wir dann von anderen erhalten hätten,
oder die wir anderen zugefügt hätten.
Wir tappen völlig im Dunkel
über die unendlich vielen Gedanken,
Worte und Taten,
vor denen er uns bewahrt hat und immer wieder bewahrt.
*
Aber irgendwie bohrt Elifas an einer Stelle:
"Hiob", so kommt es unterschwellig rüber,
da muss doch etwas da sein,
„bei dir“.
was im Dunkeln liegt.
Denn wenn Gott so ist,
dass er dir dies geschehen lässt,
dann ist das doch vielleicht eine Zurechtweisung.
Da hast du in irgendeiner Sache
eine Leiche im Keller.
Und Gott schickt dir Not um dich darauf hinzuweisen.
Elifas kann Hiobs Reinheit nicht so recht glauben.
Das geht auch seinen anderen beiden Freunden letztendlich so.
"Ich aber würde mich zu Gott wenden",
so nach dem Motto,
als ob Hiob das nicht getan hätte.
Hiob antwortet ihm dann auch unter anderem:
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Hiob 6, 24+25)
24 Belehrt mich,
so will ich schweigen,
und worin ich geirrt habe,
darin unterweist mich!
25 Wie könnten redliche Worte betrüben?
Aber euer Tadel, was tadelt er?
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Die Freunde Hiobs
waren wirkliche Freunde.
Sie waren keinesfalls oberflächlich.
Das kann man aus diesen Versen im 2. Kapitel sehen:
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Hiob 2, 11-13
11 Als aber die drei Freunde Hiobs
all das Unglück hörten,
das über ihn gekommen war,
kamen sie, ein jeder aus seinem Ort:
Elifas von Teman,
Bildad von Schuach und
Zofar von Naama.
Denn sie wurden eins,
dass sie kämen,
ihn zu beklagen und zu trösten.
12 Und als sie ihre Augen aufhoben von ferne,
erkannten sie ihn nicht
und erhoben ihre Stimme und weinten,
und ein jeder zerriss sein Kleid,
und sie warfen Staub gen Himmel auf ihr Haupt
13 und saßen mit ihm auf der Erde
sieben Tage und sieben Nächte
und redeten nichts mit ihm;
denn sie sahen,
dass der Schmerz sehr groß war.
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Es ist kann ein starker Trost sein,
nichts gesagt zu bekommen.
Wenn der andere einfach sich Zeit nimmt
und bei einem ist.
Das Leid aushält und teilt.
Das tun sie auch.
Äußerlich zumindest.
Aber was wird in ihnen vorgegangen sein.
Sie werden - jeder für sich -
gebetet haben,
und darüber nachgedacht haben:
"Warum?, weshalb?, wozu?"
Sie werden dann in den nächsten Kapiteln
versuchen Hiob zu trösten,
und dabei aber alle eher ungewollt in einer Anklage landen.
Letztendlich wird es darauf hinauslaufen,
dass da doch irgendetwas sein muss,
warum dies Hiob alles widerfährt.
In diesem Moment fällt mir eine Antwort Jesu
auf eine Frage seiner Jünger ein.
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Johannesevangelium 9, 1-3
1 Und Jesus ging vorüber
und sah einen Menschen,
der blind geboren war.
2 Und seine Jünger fragten ihn
und sprachen:
Rabbi, wer hat gesündigt,
dieser oder seine Eltern,
dass er blind geboren ist?
3 Jesus antwortete:
Es hat weder dieser gesündigt
noch seine Eltern,
sondern es sollen die Werke Gottes
offenbar werden an ihm.
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Wir suchen Kausalität.
Zusammenhänge, Gründe.
Wir wollen verstehen, begreifen,
uns alles zurechtlegen.
Darin suchen wir Sicherheiten für unser Leben.
Und nicht anders geht es auch Hiobs Freunden.
Und Hiob,
er meint seine Sicherheit gefunden zu haben.
Und seine Haltung ist durchaus redlich.
Es geht ihm um Gott.
Um seine Ehre.
Und Hiob hat sehr viel an Gott erkannt.
Das Buch Hiob wurde vermutlich zur Zeit Abrahams
geschrieben.
Es ist das älteste geschriebene Buch in der Bibel.
Und es enthält viele Geheimnisse und Schätze bereit.
So auch der Vers 14, aus dem 6. Kapitel,
in dem Hiob auf die erste Rede seiner Freunde,
hier die des Telifas, antwortet.
Hiob weiß um die Furcht des HERRN,
wenn sie auch hier anders benannt wird.
Es geht in der rechten Furcht vor Gott immer
auch um Gerechtigkeit.
Ungerechtigkeit geht immer einher
mit einer Missachtung Gottes.
Gerechtigkeit erhöht ein Volk
und Sünde ist der Menschen Verderben.
Und Gerechtigkeit beginnt mit dem Respekt vor Gott,
dem Wissen der Verantwortung vor ihm.
Hier wird, so könnte man menschlich sagen,
durch Gottes Gnade
die Gerechtigkeit in den Menschen hineingegründet.
Es ist eine Vorbereitung.
Vielleicht ähnlich wie die Taufe des Johannes.
Ein Same, der eine Umkehr bewirkt.
Hiob spricht hier einen sehr klaren Satz.
Und in diesem Satz leuchtet bereits das Evangelium auf:
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Hiob 6, 14
14 Wer Barmherzigkeit seinem Nächsten verweigert,
der gibt die Furcht vor dem Allmächtigen auf.
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Gott selbst handelt um seines Namens willen
gerecht und barmherzig.
Er verweigert am Kreuz auf Golgatha
uns nicht seine Barmherzigkeit.
Das tut er auch hier bei Hiob.
Gott verweigert ihm nciht seine Barmherzigkeit.
Hiob aber kann das in seiner Not nicht erkennen.
Das ist mehr als verständlich.
Aber Gott hat in diesem allen einen guten Plan
und nichts entgleitet ihm.
Gelobt sei er für seine Weisheit und Barmherzigkeit.
Wir sind hier auch still.
Denn wir sind weit von der Treue Hiobs entfernt.
...
...
...
Hiob sehnt sich nach einen Schiedsrichter,
einen, der zwischen Gott und ihm vermittelt,
eine Art Mediator.
Er würde gerne haben wollen,
dass das Leid von ihm weicht,
und er mit Gott reden könnte,
dann würde er sagen wollen,
er habe keine Schuld.
In Jesus ist dieser Mittler Mensch geworden.
Er vertritt uns gegenüber Gott.
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Hiob 9, 33
33 Kein Schiedsmann ist zwischen uns,
der seine Hand auf uns beide legte!
Lutherbibel 2017
33 es gibt auch keinen Mittler zwischen uns,
der seine Hand auf uns beide legen könnte.
Schlachter 2000
33 Es gibt zwischen uns
keinen Schiedsmann [19],
dass er seine Hand
auf uns beide legen könnte.
__ [19 Andere übersetzen
mit vielen hebräischen Handschriften,
LXX und der syrischen Übersetzung:
Gäbe es doch zwischen uns einen Schiedsmann].
Elberfelder Bibel
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Gottes Geist hat bereits zu Abrahams Zeiten
in Hiobs Herz den Erlöser bezeugt.
Einer, der uns löst aus dieser Welt heraus,
aus der Sünde und ihrem Leid.
Einer der uns als unser Anwalt und Helfer
begegnen wird.
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Hiob 16, 18-21
18 Ach, Erde, bedecke mein Blut nicht,
und mein Schreien finde keine Ruhestatt!
19 Siehe,
auch jetzt noch ist mein Zeuge im Himmel,
und mein Fürsprecher ist in der Höhe.
20 Meine Freunde verspotten mich;
unter Tränen blickt mein Auge zu Gott auf,
21 dass er Recht verschaffe
dem Mann bei Gott,
dem Menschen vor seinem Freund.
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Hiob benennt Gott selbst als Fürsprecher.
"Dieser muss doch sehen, dass er, Hiob, gerecht lebte",
dass ihm das Unglück nicht aufgrund
einer Sünde widerfuhr.
Fürsprecher, Bürge, Eideshelfer, Zeuge.
Zeuge dafür, dass er Gott vertraute.
Hiob birgt sich in seiner Hoffnung
und bleibt darin gerecht vor Gott.
Er bleibt gerecht durch den Glauben.
Es ist nicht seine Gerechtigkeit,
sondern jene Gerechtigkeit,
die Gott ihm zuspricht.
Er schaut aus dem Leid,
aus seiner Vergänglichkeit,
aus dem, was vor Augen ist,
heraus.
Hinein in eine Unsichtbarkeit,
es geschieht durch Gottes Geist.
Es ist Gnade.
Mitten in Hiobs Leid wohnt Gnade.
Mitten in seinem Leid wohnt Gott.
Und Hiob ist hier, der Dornstrauch,
der nicht verbrennt.
Er ist der glimmende Docht,
der nicht ausgelöscht wird.
Er ist hier der geknickte Stab,
der nicht zerbrochen wird.
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Hiob 19, 25
25 Aber ich weiß,
dass mein Erlöser
[Löser, Erretter, Rechtsbeistand] lebt,
und als der Letzte
wird er über dem Staub* sich erheben.
* die vergängliche Welt
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Und das geschieht auch.
In Jesus kommt der Ewige auf dieses Welt.
Er verbrennt unter dem Feuer unserer Sünde.
Sein Leben wird ausgelöscht am Kreuz,
am Opferaltar stirbt das reine Opfer,
das Lamm Gottes.
Sein Leben wird zerbrochen.
Um meinetwillen,
um der Rettung der Vielen willen,
um der Barmherzigkeit willen,
die Gott uns erweist.
So geschieht Hiobs Leid zur Verherrlichung.
Gottes Herrlichkeit soll an ihm sichtbar werden.
Seine Allmacht,
seine Auferstehungskraft.
Ein Wirken an Hiob.
Ein Schenken des Glaubens.
Ein ganzes Wirken Hiobs
und ein ganzes Wirken Gottes treffen sich.
Sie treffen sich im Glauben Hiobs an die Güte
des ewigen Gottes.
Dort am Kreuz auf Golgatha,
das allergrößte Leid.
Zur allergrößten Herrlichkeit Gottes.
Um seines Namens willen.
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Denn von ihm und durch ihn
und zu ihm sind alle Dinge.
Ihm sei Ehre in Ewigkeit! Amen.
Römer 11, 36
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So hält er uns,
so erhält er uns,
so behütet und bewahrt er uns,
selbst im Feuerofen des Leides,
wie immer es in der Sichtbarkeit ausgeht.
In der Unsichtbarkeit sind wir längst geschützt
und geborgen, gesichert in seiner Herzenscloud.
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Kolosser 3,3
Denn ihr seid gestorben,
und euer Leben ist verborgen mit Christus in Gott.
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Daraus handeln wir,
und tragen in uns die Furcht des HERRN,
die das Arge hasst.
Daher haben wir Kraft
all das Böse nicht zu tun.
Dem Bösen nicht Platz zu geben in unseren Herzen,
in unseren Gedanken,
in unserem Denken,
in unserem Tun.
Wir fallen dabei hin,
aber wir stehen bald wieder auf!
Wir leben in der Vergebung,
im Bekennen unserer Schuld,
im Schauen auf Jesus,
den Anfänger und Vollender unseres Glaubens.
Und dabei in einer großen Freude,
die er uns in Jesus schenkt.
Auch mitten in den leidigen Zeiten.
Mittendrin im Leid und in Schmerzen.
Zu seiner Ehre und Herrlichkeit.
Herr schenke durch deine Gnade Gelingen.
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Denn er verletzt und verbindet;
er zerschlägt und seine Hand heilt.
Hiob 5, 18
Dazu der Lehrtext
36 Denn von ihm und durch ihn
und zu ihm sind alle Dinge.
Ihm sei Ehre in Ewigkeit! Amen.
Römer 11, 36
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Danke für das Lesen. 🏵️
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