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Stückwerkhafte Gedanken zur Losung am 15.12.2023
23 Die mit Schiffen auf dem Meere fuhren
und trieben ihren Handel auf großen Wassern,
24 die des HERRN Werke erfahren haben
und seine Wunder im Meer,
31 Die sollen dem HERRN danken für seine Güte /
und für seine Wunder,
die er an den Menschenkindern tut,
Psalm 107, 23.24.31
Dankbarkeit für die erfahrenen Segnungen.
Wie die Güte Jesu bei den zehn
an Aussatz erkrankten Menschen.
Einer kam zurück und dankte Jesus.
Dankbarkeit hat viele Freunde,
ein demütiges Herz,
Erinnerungen an erhaltenen Dank,
erfahrene Güte.
Ein Wegsehen von sich selbst.
Ein Wahrnehmen des anderen.
Ein Denken an den anderen.
Der andere bekommt ein Stück Platz
im eigenen Herzen, im eigenen Sinn.
Wir haben die Dankbarkeit nicht gepachtet.
Sie sagt auch immer etwas darüber aus,
dass eine Freiwilligkeit dabei ist.
Wie soll ich dem anderen gegenüber dankbar sein,
wenn ich ihn gezwungen habe,
mir etwas zu geben.
Der Staat zieht die Steuern ein,
notfalls presst er sie heraus aus seinen Bürgern.
Er muss also dafür nicht dankbar sein.
Er braucht sie ja für das Allgemeinweisen.
Es ist eine Dynamik der Organisation.
Da wird alles geregelt.
Und meistens hat man sich daran gewöhnt.
Die Gewöhnung kann sowohl ein Feind
als auch ein Freund der Dankbarkeit sein.
Freund ist die Gewöhnung dann,
wenn ich beständig daran arbeite,
Dankbarkeit zu verbreiten.
Wenn ich die kleinen
freiwilligen Zuwendungen des Alltags
aus der Hand von Menschen wahrnehme
und mich bedanke.
Das schenkt dem anderen ein kleines Maß an Ehre.
Wir haben ihn wahrgenommen gesehen,
er hat Ansehen erhalten.
Feind wird die Gewöhnung, wenn wir alles
für selbstverständlich halten.
Das ist ein schlimmer Feind.
In einer Beziehung jede kleine Freiwilligkeit
des anderen für selbstverständlich zu halten,
ist ein langsames Sterben.
Gerade in Beziehungen braucht es diese
Wahrnehmung des anderen.
Und das Wissen darum,
dass seine Liebe niemals selbstverständlich ist.
Dass ich kein Verfügungsrecht habe,
dass es auf Freiwilligkeit beruht.
Der andere
und seine mir gegenüber versprochene
Treue gehören mir nicht.
Sie sind nicht mein Eigentum.
Sie sind ein ständig aktualisierendes Geschenk.
Liebe ist nie selbstverständlich.
Wer das denkt, der weiß nichts.
Es ist nichts selbstverständlich.
Selbstverständlich ist, dass der Apfel
vom Baum nach unten fällt
und nicht nach oben.
Selbstverständlich ist,
dass das Wasser nass ist,
das Feuer heiß
und der Mensch
ohne Gott in seinem Herzen auf die Welt kommt.
Aber wenn wir mit Menschen über das Evangelium reden,
auch hier ist nichts selbstverständlich.
Wir sollen ja auch nicht über das Evangelium reden,
sondern es bezeugen.
Was sollen wir bezeugen?
Was wir wahrgenommen haben von Gott
in unserem Leben.
Wie können wir von ihm viel wahrnehmen,
wenn wir wenig an ihn denken?
Wenn wir wenig an ihn denken,
dann ist er uns nicht so wichtig.
Es ist nicht selbstverständlich,
dass wir an ihn denken.
Wenn du ein Kind vor dir hast,
hier ist nichts selbstverständlich.
Aber dauernd sind wir versucht,
es in eine Form
unserer Vorstellungen zu pressen,
wie es zu sein hat.
Das ist keine Liebe.
Da ist auch kein Raum zur Dankbarkeit.
Denn ein weiter Freund der Dankbarkeit
ist Freiheit.
Die Freiheit den Menschen so zu lassen,
ihn in einen Kontext, einen Zusammenhang
der Liebe zu versetzen.
Er ist recht!
Er ist recht?
Zumindest kommt kein Engel aus dem Himmel
und biegt den anderen gerade gerade.
Und die Sonne, die Wärme, der Regen,
alles gilt auch für den Menschen,
wird ihm zugewendet,
auch dem Menschen, der uns nicht so passt.
Eine Gewohnheit kann ebenfalls ein gutes Werkzeug
als auch ein schlechtes Werkzeug sein.
Sie übt die Sinne ein,
dass wir unbewusster reagieren und nicht bewusst
alles unter Kontrolle halten müssen.
Blöd ist,
wenn Undankbarkeit zur Gewohnheit wird,
wenn schlechtes Verhalten zu Gewohnheit wird.
Beim Autofahren merkt man das,
die Ampel vor mir wird rot,
ich weiß das für gewöhnlich,
also hab ich gleich gar nicht so beschleunigt,
die anderen Autofahrer überholen mich
auf der linken Spur.
Sie stehen bereits an der roten Ampel,
der ich entgegenrolle ...
jetzt vor mir.
Aber sie sind, so denken sie,
in einer besseren Ausgangsposition,
können schneller starten und schneller
ihr angepeiltes Ziel erreichen.
Und irgendwie ist es in uns drin,
uns manchmal an diesem Spiel zu beteiligen.
Um vielleicht zu merken,
dass es eigentlich wenig bringt.
Also - lieber Zeit lassen,
eher losfahren ....
auch eine Gewohnheit,
die man sich erarbeiten muss,
eher losfahren.....
Manche können das wahrscheinlich ohne Probleme.
Ich nicht.
Ich muss mir das erarbeiten.
Und wenn mir einer dabei hilft,
so ist das
auch nicht selbstverständlich.
Und wie geht es dem Kind?
Hier ist eben auch nichts selbstverständlich.
Also sollte ich mal mich überprüfen,
in welche Schubladen und Käfige
meiner Erwartungen und Vorstellungen
ich es eingesperrt habe.
Die erwartbare Selbstverständlichkeit hilft uns,
sie ist einerseits ein Grund zur Sicherheit,
aber gleichzeitig kann sie sich zum
Totengräber des Lebens entwickeln.
Beides.
Ich erwarte, dass wenn ich Grün habe,
dass der andere Rot hat.
Das ist so etwas von selbstverständlich,
da denken wir uns schon nichts mehr dabei.
Dennoch,
wir brauchen hier immer auch eine Wachsamkeit.
Bei aller Selbstverständlichkeit
gibt es immer auch Geisterfahrer.
Ausreißer.
Unvorhergesehenes.
Nicht Planbares.
Oft ist es "menschliches Versagen".
Wir fahren 100 x eine gefährliche Strecke.
Niemals passiert etwas,
Alles wie selbstverständlich.
aber wenn es einmal nicht klappt,
ein Unfall, mit verletzten und toten Menschen, ...
"Gott, warum hast du das zugelassen"
Die Selbstverständlichkeit kann ein Feind der Liebe sein.
Sie verdinglicht die Freiheit des anderen.
Sie macht die Freiheit des anderen
zu einem erwartbaren Programm.
Und hat der andere uns sein "Ja-Wort" gegeben,
dann geraten wir in Gefahr,
dieses „Sein-Ja-Wort“ zu versachlichen.
Es ist aber ein freiwilliges Wort
aus großer Freiheit und Würde des anderen.
Dazu sollten wir eine Gewohnheit entwickeln
das zu bedenken.
Sonst verliert er in uns an Ansehen.
Wir vereinnahmen ihn
und halten seine Zuwendungen für selbstverständlich.
Das ist ein beginnendes Erkalten der Liebe.
Ein "Aneinander-vorbei-Leben".
Es ist der Beginn des "Auseinander-Lebens."
Dankbarkeit ist mit das Schönste was es gibt.
Sie zeigt,
das wir das Schneckenhaus unserer Selbstfixierung
verlassen und den anderen sehen.
So ist es auch mit Gott.
Auch hier gibt es eine gute Selbstverständlichkeit,
nämlich von Gott seine Güte zu erwarten,
dass uns das Vertrauen zu Gott
unser Herz fest macht.
An ihm, bleibend zu sein.
Und jene Selbstverständlichkeit,
die nur sich sieht.
Natürlich ist dieses Nachdenken
selbstverständlich auch nur Stückwerk,
man kann alles auf sehr vielerlei Weise
und viele Male anders sehen.
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Lukas 17, 11-19, zehn aussätzige Menschen
11 Und es begab sich,
als er nach Jerusalem wanderte,
dass er durch das Gebiet
zwischen Samarien und Galiläa zog.
12 Und als er in ein Dorf kam,
begegneten ihm zehn aussätzige Männer;
die standen von ferne
13 und erhoben ihre Stimme und sprachen:
Jesus, lieber Meister, erbarme dich unser!
14 Und da er sie sah, sprach er zu ihnen:
Geht hin und zeigt euch den Priestern!
Und es geschah, als sie hingingen,
da wurden sie rein.
15 Einer aber unter ihnen, als er sah,
dass er gesund geworden war,
kehrte er um und pries Gott mit lauter Stimme
16 und fiel nieder
auf sein Angesicht
zu Jesu Füßen und dankte ihm.
Und das war ein Samariter.
17 Jesus aber antwortete und sprach:
Sind nicht die zehn rein geworden?
Wo sind aber die neun?
18 Hat sich sonst keiner gefunden,
der wieder umkehrte,
um Gott die Ehre zu geben,
als nur dieser Fremde?
19 Und er sprach zu ihm:
Steh auf, geh hin;
dein Glaube hat dir geholfen.
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Aussätzig. Isoliert, ohne Hoffnung.
Wir wissen nicht um ihre Tränen, um ihr Leiden,
um das Leiden ihrer Familien ...
Zerstörte Lebensentwürfe, Einsamkeit, Schuldgefühle,
warum das mir ...,
"Schau sie an, denke nach, schau weg von dir!"
Wie es ihnen geht, wie es um sie steht, ihr schweres Paket.
Aber sie haben von Jesus gehört:
Wie werden sie sich gefühlt haben bei dieser Nachricht?
Die Hoffnung wacht auf,
vielleicht ,
vielleicht wird doch noch mal alles anders?
Fern stehen sie, weil sie es müssen.
Sie rufen laut:
"Jesus, lieber Meister, erbarme dich unser! "
Jesus spricht hier mit einer großen Selbstverständlichkeit:
"Geht hin und zeigt euch den Priestern! "
"Und es geschah, als sie hingingen, da wurden sie rein."
Und danach spricht Jesus
mit eben der gleichen Selbstverständlichkeit:
"Sind nicht die zehn rein geworden?"
Er hat es ja nicht gesehen, dass alle rein wurden.
Es war für ihn Fakt, dass es geschehen ist.
Was aber?
Kein konkreter erwartbarer Satz:
Wenn ihr hingeht, zu den Priestern, werdet ihr rein werden!
Einfach nur: Geht hin und zeigt euch den Priestern.
Sie glaubten alle zehn.
Sie gingen hin.
Und wir können davon ausgehen,
dass alle froh wurden, als sie merkten,
dass sie gesund geworden waren.
Und ich möchte ihnen Gutes unterstellen.
Einige werden sich gefreut haben,
dass sie zu ihren Familien zurück können,
dass sie arbeiten können,
dass ihr Leben sinnvoll sein wird....
Aber einer schaute auf andere Weise weg von sich.
Und sein Herz war voller Dankbarkeit.
Unser himmlischer Vater hat diesen Menschen
zu Jesus, seinem Sohn, hin gezogen.
Jesus hat Ansehen im Herzen dieses Menschen bekommen.
Zumindest für den geheilten Menschen
war es nicht selbstverständlich,
dass seine Heilung durch Jesus geschah.
Und was machte er,
er lobte den, der Ansehen hatte in seinem Herzen:
Er lobte Gott mit lauter Stimme.
Er kehrte um.
Er fiel vor Jesu Füßen und dankte ihm.
Hier war er voll in Psalm 107.
Er lobte Gott und dankte Jesus.
Jesus sagte ihm dann nichts davon,
dass er der Messias sei,
sondern nur:
Steh auf, geh hin; dein Glaube hat dir geholfen.
Jesus tritt als Hohepriester beim Vater für uns bittend ein.
Er ist der treue Zeuge, der gute Hirte,
der Verlässliche.
Eine uns aus Gnade gewährte Selbstverständlichkeit.
Und doch:
Aus seiner Freiheit, aus seiner Liebe heraus.
Wiederum keine Selbstverständlichkeit.
Gott begegnet uns in seiner Gnade.
Aus seiner Freiheit heraus.
Keine Selbstverständlichkeit.
Selbstverständlich sollte es sein,.
dass wir dies immer wieder neu bedenken.
Gott Ansehen geben in unserem Herzen,
aus unserer Freiheit heraus,
weil wir ihn lieben,
mit unserer brüchigen kleine Liebe,
die er in seiner Güte annimmt.
Eine Liebe,
auf die wir uns weder etwas einbilden können
noch brauchen.
Weil wir geliebt sind.
Mit seiner unaussprechlichen Liebe.
Aus seiner Freiheit.
Danke Vater, danke lieber Herr.
Ich weiß,
das passt nicht so ganz zum Losungstext,
zumindest nicht für die Verse 23+24,
aber bei Vers 31 passt es wieder.
Und mir war das mit dem Danken wichtig geworden.
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23 Die mit Schiffen auf dem Meere fuhren
und trieben ihren Handel auf großen Wassern,
24 die des HERRN Werke erfahren haben
und seine Wunder im Meer,
31 Die sollen dem HERRN danken für seine Güte /
und für seine Wunder,
die er an den Menschenkindern tut,
Psalm 107, 23.24.31
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Danke für das Lesen. 🌻 🕯🕯
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