Stückwerkhafte Gedanken zur Losung am 22.10.2023
Du sollst deinen Bruder nicht hassen
in deinem Herzen,
sondern du sollst
deinen Nächsten zurechtweisen,
damit du nicht seinetwegen
Schuld auf dich lädst.
3. Mose 19, 17
Wie will ich es gesagt bekommen?,
wie will ich eine Zurechtweisung erfahren?
Wie gebe ich meinem Nächsten das Recht,
ohne dass ich ihn dafür abwerte,
Was ist schwerer,
kritisiert zu werden, sich kritisieren zu lassen,
oder eine Kritik freundlich auf den Weg zu bringen?
Sich vorher selbst ein Urteil gebildet haben,
die wahrgenommene Situation nochmals prüfen,
zugunsten des anderen
Bei Kritik kommen wir immer mit dem Wort Urteil zusammen.
Aber wir entscheiden was wir daraus machen.
Bilden wir uns durch Prüfung ein gerechtes Urteil über den Sachverhalt?
Ist es frei von Vorurteilen, Schubladendenken,
verurteilen wir oder beurteilen wir, wird es gar eine Aburteilung.
Ist es barmherzig, beziehen wir unsichtbare Zusammenhänge mit ein?
Es ist nicht eine schnelle Sache.
Manchmal muss man aber schnell dazwischen gehen.
Wenn Menschen aufeinander treten....
Aber wir haben schon Einfluss darauf,
in welche Richtung unser Herz lebt und sich gestalten lässt.
Sind wir selbst involviert?
Haben wir etwas zu vergeben?
Treten wir ein in den Vers, den anderen höher zu achten als uns selbst?
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3. Mose 19, 13-18
13 Du sollst deinen Nächsten nicht bedrücken
noch berauben.
Es soll des Tagelöhners Lohn
nicht bei dir bleiben bis zum Morgen.
14 Du sollst dem Tauben nicht fluchen
und sollst vor den Blinden kein Hindernis legen,
denn du sollst dich vor deinem Gott fürchten;
ich bin der HERR.
15 Du sollst nicht unrecht handeln im Gericht:
Du sollst den Geringen nicht vorziehen,
aber auch den Großen nicht begünstigen,
sondern du sollst deinen Nächsten recht richten.
16 Du sollst nicht als Verleumder umhergehen
unter deinem Volk.
Du sollst auch nicht auftreten
gegen deines Nächsten Leben;
ich bin der HERR.
17 Du sollst deinen Bruder nicht hassen
in deinem Herzen,
sondern du sollst deinen Nächsten zurechtweisen,
damit du nicht seinetwegen
Schuld auf dich lädst.
18 Du sollst dich nicht rächen noch Zorn bewahren
gegen die Kinder deines Volks.
Du sollst deinen Nächsten lieben
wie dich selbst;
ich bin der HERR.
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Gedankensplitter zur Zurechtweisung anhand der Verse 13-18
Meine Zurechtweisung soll nicht bedrücken
noch dem anderen seine Würde rauben ....
Meine Zurechtweisung soll nicht von meinen Vorlieben abhängig sein
ich bilde mir ein gerechtes Urteil,
ich lasse mehrere Gedanken zu Wort kommen.
ich prüfe meine Wahrnehmung,
bestenfalls weiß ich auch um meine Wahrnehmungsschwächen und -fehler.
Zur Prüfung gehört auch,
ob ich einer Verleumdung aufgesessen bin.
Ich gehe mit meiner Zurechtweisung nicht gegen die Würde des anderen,
sondern versuche sie zur Geltung zu bringen,
denn wenn wir fehlen,
dann haben wir ja die eigene Würde i. d. R. auch verletzt.
Ich prüfe meine Emotionen und Motive vor der Zurechtweisung .....
Ich mache dabei den anderen nicht klein,
falls der andere mich dabei verletzt hat,
ich räche mich nicht.
Ich vergebe schon, bevor ich komme,
bevor ich zurechtweise ....
Meine Zurechtweisung soll aus der Enge in die Weite führen,
in der Weite kann man besser umkehren,
man braucht Platz, emotionalen Platz, um sich etwas einzugestehen.
Das geht dann leichter,
wenn der andere mich nicht an meinen Fehler festnagelt,
im engen Raum seiner Vorurteile,
in meinem engen Raum meiner Verfehlung.
Und der, der die Zurechtweisung braucht?
Er hat ja auch Verantwortung.
Gibt er beizeiten den Kredit an den anderen,
dass dieser ihm etwas sagen darf ....
Gibt er beizeiten den Kredit an den anderen,
dass dieser es gut mit ihm meint ....
Das geht natürlich umso leichter,
wenn der andere sich nicht wie ein Elefant im Porzellanladen benimmt.
Irgendwie ist das menschliche Herz immer auch ein Porzellanladen.
Man muss sich darin behutsam bewegen,
nicht dass wir mit dem Rucksack unserer Vorurteile und unserer
ungezügelten Temperaments darin Unheil anrichten.
Wir schauen vielleicht nach vorne,
dotzen aber mit dem Rucksack an Tassen und Teller,
und machen sie kaputt ...
Beide haben Verantwortung.
Der, der heute, in diesem Moment die Rolle des
Zurechtweisenden hat, Ermahnung und Ermutigung,
und der, der die Zurechtweisung braucht,
Ermahnung und Ermutigung.
Aber das Blatt kann sich ja wenden.
Vielleicht braucht der, der heute zurechtweist,
morgen eine Zurechtweisung....
Wir sollten auf jeden Fall um Weisheit beten,
wenn wir feststellen, dass wir sie brauchen.
Ich brauche sie eigentlich immer.
Und noch nie hat unser Vater im Himmel gesagt:
"Du schon wieder,
warst du nicht erst vor ein paar Minuten da ....?"
Ich bin da ziemlich Weisheitsabhängig.
Das soll nur aufzeigen,
dass wir Weisheit brauchen,
nicht mit einem gepflegten Gebet,
sondern manchmal auch mit Schreien.
Wie ist das, hast du immer wieder
Gottes Weisheit empfangen?
dann weißt du es ja,
man kann da nie genug davon haben.
Und nichts ist schwieriger als ein menschliches Herz.
Wir können Raketen auf den Mond schießen,
aber das menschliche Herz ....
es macht selbst Gott viel Mühe.
Da ist man eigentlich ohne Weisheit von Gott
ziemlich aufgeschmissen.
Da kannste noch so viel Theorien im Kopf haben,
Erfahrung, Routine ....
das menschliche Herz,
"unser Herz" ist eine Katastrophe.
Und nur wenn wir in der Furcht des HERRN leben,
die der Weisheit Anfang ist,
kommen wir entscheidend weiter.
Das klingt jetzt wieder nach einer Methode.
Das meine ich aber nicht.
Gottes Barmherzigkeit tritt immer wieder dazwischen
und wir erfahren Hilfe.
Nur deuten wir es manchmal falsch und bleiben träge.
Wir nehmen seine Hilfe als Legitimation für unsere trägen Wege.
Aber die Furcht des HERRN ist ein Gerechtigkeitsding.
Sie richtet recht, und sie macht den Christen echt.
Und ein Christ,
der ohne Wahrheit, Gerechtigkeit und Barmherzigkeit ist,
er ist Mist.
Oft ist es so,
wenn wir den anderen zurechtbringen wollen,
eine Zurechtweisung hätten,
kann es sein, dass wir vorher erst eine Zurechtweisung
von Jesus brauchen.
So als Übung, dass wir uns selbst etwas sagen lassen müssen/dürfen,
sonst trinken wir Wein und verteilen Wasser,
und unsere Bemühung können wir vielleicht in der Pfeife rauchen.
Jesus weist auf die Barmherzigkeit hin, sie ist
ein Kriterium für den, der zurecht weist.
Natürlich spielen Wahrheit und Gerechtigkeit auch eine Rolle.
Aber wir sollten nicht vergessen, dass es Gottes Barmherzigkeit ist,
die unser Herz berührte und erweichte.
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Lukasevangelium 6, 36-38
36 Seid barmherzig,
wie auch euer Vater barmherzig ist.
37 Und richtet nicht,
so werdet ihr auch nicht gerichtet.
Verdammt nicht,
so werdet ihr nicht verdammt.
Vergebt,
so wird euch vergeben.
38 Gebt, so wird euch gegeben.
Ein volles, gedrücktes,
gerütteltes und überfließendes Maß
wird man in euren Schoß geben;
denn eben mit dem Maß,
mit dem ihr messt,
wird man euch zumessen.
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Also ist unsere Zurechtweisung ein geben,
ein sanftes, demütiges Geben,
so wie wir es spiegelbildlich bei Jesus selbst erfahren.
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Matthäus 11, 25-30
25 Zu der Zeit fing Jesus an und sprach:
Ich preise dich, Vater,
Herr des Himmels und der Erde,
dass du dies Weisen und Klugen verborgen hast
und hast es Unmündigen offenbart.
26 Ja, Vater; denn so hat es dir wohlgefallen.
27 Alles ist mir übergeben von meinem Vater,
und niemand kennt den Sohn als nur der Vater;
und niemand kennt den Vater als nur der Sohn
und wem es der Sohn offenbaren will.
28 Kommt her zu mir, alle,
die ihr mühselig und beladen seid;
ich will euch erquicken.
29 Nehmt auf euch mein Joch
und lernt von mir;
denn ich bin sanftmütig und von Herzen demütig;
so werdet ihr Ruhe finden für eure Seelen.
30 Denn mein Joch ist sanft,
und meine Last ist leicht.
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Unsere Zurechtweisung sollte hier dazu passen.
Wenn Jesus schon nur ein sanftes Joch auf uns legt,
und eine leichte Last,
so sollte unsere Zurechtweisung in diesem Fahrwasser geschehen.
Wir wollen nicht Recht haben,
sondern Freude bringen.
Wir wollen erquicken.
Wir wollen, dass der andere Ruhe findet
von seiner Verfehlung,
Ruhe vor Gottes Angesicht,
dass der andere die Weite erkennt.
Dazu brauchen wir Weisheit,
dazu muss sich der in uns offenbaren,
der die Weisheit ist.
Wir lernen, dass wir aus Gottes Sicht
schwach sind,
und wir sollten uns immer wieder unsere eigene Mühseligkeit
und Beladenheit eingestehen.
Und uns darin nicht belügen.
Denn ein Blinder kann keinen Blinden leiten.
Herr des Himmels und der Erde,
wir brauchen deine Gnade,
ein barmherziges,
vergebungsbereites, sanftes Herz.
Sonst wird das nichts mit Zurechtweisungen.
Und der andere braucht das auch,
sonst fällt es ihm schwer,
etwas anzunehmen.
Es soll doch um dich gehen,
um Gemeinschaft mit dir,
um dich und den Vater erkennen.
Um die schöne große Freiheit
dich gemeinsam zu lieben
und einander.
Dass dein Name geheiligt werde,
dass dein Reich kommt, dein Wille geschieht
wie im Himmel so auch auf der Erde.
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Du sollst deinen Bruder nicht hassen
in deinem Herzen,
sondern du sollst
deinen Nächsten zurechtweisen,
damit du nicht seinetwegen
Schuld auf dich lädst.
3. Mose 19, 17
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Danke für das Lesen. 💐
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