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Stückwerkhafte Gedanken zur Losung am 23.1.2025
Meint ihr,
dass ihr Gott täuschen werdet,
wie man einen Menschen täuscht?
Hiob 13,9
Der Lehrtext:
Jesus sprach zu den Pharisäern:
Ihr seid’s,
die ihr euch selbst rechtfertigt vor den Menschen;
aber Gott kennt eure Herzen.
Lukas 16,15
Hiob klammert sich an Gott,
erfand keinen Grund,
warum Gott ihm grollen sollte.
Er ist sich keiner Sünde bewusst,
da er immer Gott vertraute.
Er lag alle Zeit vor Gott mit seinem Gebet.
Und dennoch überfiel ihn
die Not mit voller Wucht.
Was soll man da denken?
Stimmen die alten Ordnungen nicht mehr,
dass der Gerechte leben wird
und der Gottlose verdammt?
Ist sein Leid der Beginn einer Verdammnis?
Weswegen?
Was hat Hiob jetzt noch?
Hab und Gut wurden angetastet,
die Kinder hat er verloren,
und seine Frau gab ihm den Rat:
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Hiob 2, 9-10
9 Und seine Frau sprach zu ihm:
Hältst du noch fest an deiner Frömmigkeit?
Fluche Gott und stirb!
10 Er aber sprach zu ihr:
Du redest, wie die törichten Frauen reden.
Haben wir Gutes empfangen von Gott
und sollten das Böse nicht auch annehmen?
In diesem allen versündigte sich Hiob nicht
mit seinen Lippen.
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Dann kommen seine Freunde,
es sind keine "oberflächlichen" Freunde.
1 Woche trauern sie mit Schweigen neben ihm.
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Hiob 2, 11-13
11 Als aber die drei Freunde Hiobs
all das Unglück hörten,
das über ihn gekommen war,
kamen sie, ein jeder aus seinem Ort:
Elifas von Teman,
Bildad von Schuach
und Zofar von Naama.
Denn sie wurden eins, dass sie kämen,
ihn zu beklagen und zu trösten.
12 Und als sie ihre Augen aufhoben von ferne,
erkannten sie ihn nicht
und erhoben ihre Stimme und weinten,
und ein jeder zerriss sein Kleid,
und sie warfen Staub gen Himmel auf ihr Haupt
13 und saßen mit ihm auf der Erde
sieben Tage und sieben Nächte
und redeten nichts mit ihm;
denn sie sahen,
dass der Schmerz sehr groß war.
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Manchmal redet Schweigen lauter als viele Worte.
Danach verfluchte Hiob sein Leben (Kap. 3)
Seine Freunde antworten nacheinander darauf.
Es sind tiefe Gedanken,
viele Richtigkeiten,
aber sie treffen nicht des Pudels Kern.
So sagt Elifas z. B. folgenden Satz:
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Hiob 4, 17
Wie kann ein Mensch gerecht sein vor Gott
oder ein Mann rein sein vor dem,
der ihn gemacht hat?
*
Hiob 5, 17
Siehe,
selig ist der Mensch, den Gott zurechtweist;
darum widersetze dich
der Zucht des Allmächtigen nicht.
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Hiob entgegnet Elifas und auch er bringt tiefe
Wahrheiten zu Wort.
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Hiob 6, 14
14 Wer Barmherzigkeit seinem Nächsten verweigert,
der gibt die Furcht vor dem Allmächtigen auf.
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Am Ende des 6. Kapitels fordert er
seine Freunde zur Umkehr auf,
weil ihm ihre Worte nichts bringen.
Im Kapitel 7 schüttet er weiter sein Herz zu Gott aus.
Und auch Bildad sagt Worte tiefer Erkenntnis.
Es ist nicht einfach so daher gesprochen.
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Hiob 8, 5-7
5 Wenn du aber dich zu Gott wendest
und zu dem Allmächtigen um Gnade flehst,
6 wenn du rein und fromm bist,
so wird er deinetwegen aufwachen
und wird wieder herstellen deine Wohnung,
wie es dir zusteht.
7 Ist dein Anfang auch gering,
wird doch dein Ende herrlich sein.
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Wobei das Aufwachen eher ein Antworten ist.
Jesus war im Boot,
die Jünger weckten ihn in ihrer Not.
Dann hat er das Meer durch sein Wort bedroht.
Und es wurde still.
Aber das Wasser war noch da.
Die Winde aber legten sich.
Hiob aber spürt in seiner Stille
die Schmerzen, die lauten schmerzenden Geschwüre.
Der Wind der Schmerzen tobt in ihm.
Bildad schließt seine erste Rede
mit einer Weissagung:
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Hiob 8, 20-22
20 Siehe, Gott verwirft die Frommen nicht
und hält die Hand der Boshaften nicht fest,
21 bis er deinen Mund voll Lachens mache
und deine Lippen voll Jauchzens.
22 Die dich aber hassen,
müssen sich in Schmach kleiden,
und die Hütte der Gottlosen wird nicht bestehen.
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Hiob antworte Bildad zwar,
redet aber von Gott, und wechselt
im Verlauf dieses Rede vom "Er" zum "Du".
Hält sich aber weiterhin im Besonderen für unschuldig.
Darauf greift ihn Zofar doch dann etwas härter an.
Ein wenig klingt schon ein unausgesprochener Vorwurf durch:
"Hiob, irgend etwas muss doch zwischen dir und Gott sein,
sonst würde es dir nicht so gehen."
Daraufhin regt sich Hiob auf.
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Hiob 12. 1-2
1 Da antwortete Hiob und sprach:
2 Ja, ihr seid die Richtigen,
mit euch wird die Weisheit sterben!
3 Ich hab ebenso Verstand wie ihr
und bin nicht geringer als ihr;
wer wüsste das nicht?
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Und tut weiter sein Wissen kund.
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Hiob 13, 1-10
1 Siehe, das hat alles mein Auge gesehen
und mein Ohr gehört, und ich hab’s verstanden.
2 Was ihr wisst, das weiß ich auch,
und ich bin nicht geringer als ihr.
3 Doch ich wollte gern zu dem Allmächtigen reden
und wollte rechten mit Gott.
4 Aber ihr seid Lügentüncher
und seid alle unnütze Ärzte.
5 Wollte Gott, dass ihr geschwiegen hättet,
so wäret ihr weise geblieben.
6 Hört doch, wie ich mich verantworte,
und merkt auf die Streitsache, von der ich rede!
7 Wollt ihr Gott verteidigen
mit Unrecht und Trug für ihn reden?
8 Wollt ihr für ihn Partei ergreifen?
Wollt ihr Gottes Sache vertreten?
9 Wird’s euch auch wohlgehen,
wenn er euch verhören wird?
Meint ihr, dass ihr ihn täuschen werdet,
wie man einen Menschen täuscht?
10 Er wird euch hart zurechtweisen,
wenn ihr heimlich Partei ergreift.
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Hiob hat das Gefühl,
dass seine Freunde an ihm vorbeireden.
Und irgendwie tun sie das in ihrer Hilflosigkeit auch.
Obwohl sie viele tiefe Gedanken aussprechen.
Und weil Hiob weiterhin für sich Partei ergreift,
weil er sich für unschuldig hält,
ärgert sie das, und sie ergreifen für Gott Partei.
Wer will es ihnen verdenken?
Wer will es Hiob verdenken?
Wenn wir für Gott Partei ergreifen,
dann sollten wir das in dem Maße tun,
welches auch Gott verwendet.
Nicht einseitig.
Nicht die Wahrheit vertreten
und dabei die Barmherzigkeit vergessen.
Wir können zudem nie in wirklicher, umfassender,
gerechter Gerechtigkeit mit Menschen reden,
da wir nicht um ihr Werden wissen.
Ihre heimliche Lasten,
damit meine ich nicht unbedingt "Sünde",
sondern Not,
die sie ertragen mussten oder noch ertragen.
Wir sehen nur, was vor Augen ist.
Gott aber sieht alles.
Das ganze Gestern und Heute,
auch das Morgen auf seine Weise.
Und aus diesem Gesamtblick heraus
kann er gerecht handeln.
Wir können das nicht.
Wir brauchen dabei ein hohes Maß
an Barmherzigkeit.
Damit er uns auch mit diesem Maß messen kann.
Und das mit der Barmherzigkeit ist ein ernstes Problem.
Das mit der Wahrheit auch.
Und das mit Gerechtigkeit - sowieso.
Das Problem hatten auch die Pharisäer und Schriftgelehrten,
jene, die es ernst meinten mit Gott.
Sie meinte es ja ernst.
Aber auf seltsame Weise waren sie die
Kontrolleure ihres Lebens.
Sie blieben an sich selbst hängen.
Sie blieben bei sich stehen.
Sie warenverklebt mit ihrem Bild,
dass sie von sich hatten.
Und das natürlich alles zu einem guten Zweck.
Der "Zweck" war: "Die Ehre Gottes".
Aber, was ist da passiert.
Sie lebten nicht aus Glauben sondern aus dem Buchstaben.
Was meint das?
Das ist eines der größten Probleme in der Christenheit.
Das ist eines der größten Probleme im Leben derer,
die Jesus nachfolgen (wollen).
Der Knecht lebt aus Pflicht,
der Sohn des Haues lebt aus dem Geliebt-Sein.
Der Knecht dient in Pflicht,
der Sohn dient aus dem Geliebt-Sein heraus.
Es sind hier zwei unterschiedliche Identitäten.
Zwei unterschiedliche Zielvorstellungen.
Zwei unterschiedliche Vorgehensweisen.
Das erste landet in einer Religion.
Das zweite
landet in einer durch Gnade getragenen Beziehung.
In einem Glück mit Gott.
Das erste muss sich kontrollieren.
Das zweite
lässt sich umarmen von den Verheißungen Gottes.
Das erste ist ein versuchter Dienst für Gott
im Bewusstsein des selbst Wirkens.
Das zweite ist ein ständiges Empfangen,
und ein Erleben,
dass der Vater seine Werke in uns tut.
Das erste bringt ein Verkrampft-Sein mit sich.
Das zweite ist glücklich und gelöst und geliebt.
Das erste handelt für Gott.
Wie die Freunde Hiobs es meinten zu tun.
Das zweite handelt aus Gott.
Aufgrund seines Wortes der Verheißung,
der Vergebung,
des neuen Menschen in Christus Jesus.
Das erste beruht auf eigene Weisheit und Kraft.
Das zweite beruht auf Gottes Verheißung.
Das erste ist Ismael,
dessen Mutter die Magd war,
und das Kind der Magd sollte nicht erben.
Es war die eigene menschliche Idee und Kraft,
Gott nachzuhelfen.
Das zweite
geschah in einer menschlichen Unmöglichkeit.
Eine völlige Unfähigkeit zweier Menschen.
In diese Unfähigkeit spricht Gott hinein:
In einem Jahr soll Sara einen Sohn haben.
Und es geschah.
Gott wirkte es allein.
Und Gott gab Sara recht, als sie zu Abraham sprach:
Schicke Hagar und Ismael weg.
Und als Gott Abraham zur Prüfung rief sagte er:
"Nimm Isaak, deinen "einzigen" Sohn.
Mit Isaak wollte er seine Heilslinie fortsetzen,
denn Isaak wurde durch den Glauben gezeugt,
durch eine Verheißung Gottes.
Ismael aber war der eigene Versuch.
Folgender Satz ist für uns Menschen
einer der härtesten überhaupt,
aber dennoch gilt er.
Er ist aber nicht leicht verständlich:
"Vor Gott zählt, was er alleine tut,
seine eigenen Werke, die er in uns tun kann."
Obwohl er sie tut, tun wir sie,
wir reichen dem Durstigen den Becher.
Aber er hat es in uns geschaffen.
Wir können das daran erkennen,
ob wir diese Handreichung zu unserem Nutzen,
zur Ergänzung unseres Egos buchen,
oder in einem Vertrauen eines Menschen,
der wie ein Kind geworden ist,
sprechen:
"Danke Vater,
dass du das hast gelingen lassen."
Wir sind deiner Gnade und Güte nicht wert,
aber wir sind erfüllt von deiner Güte,
von deiner Liebe, von deinem Glück,
dass du mit uns teilst.
Wir erkennen auch, auf welchen Weg wir sind,
wenn wir auf irgendeine Art
beleidigt reagieren.
Wir tun das dann ziemlich schnell ab
als menschliche Natur.
Jedoch ist es ein Merkzeichen,
dass wir in uns einen Götzen anbeten.
Und der rührt sich.
In uns hat sich etwas verschoben.
Nicht das Lamm sitzt auf dem Thron,
sondern etwas anderes.
Wir denken vielleicht, es ginge,
wenn das Lamm in unserem Herzen
Bestimmer wäre mit jemandem zusammen,
vielleicht mit unserer menschlichen Weisheit,
vielleicht mit der Tradition.
Aber wir irren uns sehr.
Es gibt keine Gemeinschaft von Gott mit Sünde,
keine Gemeinschaft des Lammes mit einem "Plus".
Das Lamm "plus" meine Weisheit,
das Lamm "plus" der Ansicht meiner Kirche,
meiner Gemeinschaft etc..
Das Lamm "plus" irgend ein Bildnis,
ein Mensch, eine Ideologie,
eine religiöse Sichtweise,
eine Herkunft, ein Geschlecht,
ein Vermögen, eine Begabung … .
Was immer auch.
Gott vertrauen ist immer ein ganzes Vertrauen.
Mag es vielleicht auch nur senfkornklein sein.
Es ist ein ganzes Ding.
Alles andere ist vermengt mit eigener Kraft.
Führt zum Buchstaben, führt zum Tod.
Ist kein "in Christus".
Ist kein "Christus in mir".
Das Lamm ist schon noch da,
aber was ist es wert,
wenn es nicht in seiner großen Schwachheit
alleiniger Bestimmer sein darf?
Es bedarf unserer ganzen Hingabe und Pflege,
durch einen Gehorsam aus Liebe
durch Halten der Gebote aus Liebe,
durch Halten der Gebote aus dem Empfangen
seiner Liebe am Kreuz auf Golgatha.
Viele sind unterwegs, um Gott zu verteidigen.
Aber oft verteidigen sie nicht Gott,
sondern ihr Bildnis von Gott.
So, wie die Menschen,
die ja Gott mit ganzem Herzen dienen wollten,
aber es nicht mit göttlicher Weisheit
sondern mit irdischer Weisheit taten.
Wie die Pharisäer im heutigen Lehrtext.
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Jesus sprach zu den Pharisäern:
Ihr seid’s,
die ihr euch selbst rechtfertigt vor den Menschen;
aber Gott kennt eure Herzen.
Lukas 16,15
+++++++
Ihr Herz war erfüllt von ihrem Bild.
Und so erkannten sie Jesus nicht.
Aber wir verbinden unsere Bilder mit unserer Identität.
Hinterfragt einer unser Bild,
so hinterfragt er uns.
Das Evangelium aber, es hinterfragt nicht.
Es teilt mit,
"du bist geliebt am Kreuz auf Golgatha,
Gott hat dir alle deine Schuld vergeben,
allen Götzendienst, alle deine Bilder,
vor denen du kniest."
Wer der guten Nachricht von der Vergebung,
von der Gnade Gottes glaubt,
der wird versetzt in da Reich seines Sohnes.
Denn durch das einfach kindliche Vertrauen werde ich
mit meinem Menschsein wie ein Kind,
und darin werde ich auch leben.
Ich gebe mich in meiner Unmündigkeit Gott hin.
So wie es geschrieben steht:
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Matthäus 18, 2-3
2 Und er rief ein Kind zu sich
und stellte es mitten unter sie
3 und sprach: Wahrlich, ich sage euch:
Wenn ihr nicht umkehrt
und werdet wie die Kinder,
so werdet ihr nicht ins Himmelreich kommen.
*
Kolosser 2, 6+7
(Der Abschnitt ist in der Lutherbibel
überschrieben mit:
Christus als Grund des Lebens)
6 Wie ihr nun angenommen habt
den Herrn Christus Jesus, so lebt auch in ihm,
7 verwurzelt und gegründet in ihm
und fest im Glauben,
wie ihr gelehrt worden seid,
und voller Dankbarkeit.
*
Römer 8, 14-16
14 Denn welche der Geist Gottes treibt,
die sind Gottes Kinder.
15 Denn ihr habt nicht
einen Geist der Knechtschaft empfangen,
dass ihr euch abermals fürchten müsstet;
sondern ihr habt
einen Geist der Kindschaft empfangen,
durch den wir rufen:
Abba, lieber Vater!
16 Der Geist selbst gibt Zeugnis unserm Geist,
dass wir Gottes Kinder sind.
*
Römer 8,23
23 Nicht allein aber sie,
sondern auch wir selbst,
die wir den Geist als Erstlingsgabe haben,
seufzen in uns selbst
und sehnen uns nach der Kindschaft,
der Erlösung unseres Leibes.
*
Matthäus 11, 25-30
25 Zu der Zeit fing Jesus an und sprach:
Ich preise dich, Vater,
Herr des Himmels und der Erde,
dass du dies
Weisen und Klugen verborgen hast
und hast es Unmündigen offenbart.
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Der Unmündige aber lebt aus der Verheißung.
"Vater, danke für deine große Liebe
auch für diesen Tag.
Für alle Menschen gilt deine Vergebung.
Erbarme dich über uns,
dass wir in Freimut dein Evangelium mitteilen.
Bereite du Menschen vor, dich zu erkennen."
"Vater, es ist alleine deine Gnade.
das befreit zu einer herrlichen Freiheit.
Sie befreit uns zu empfangen und
auch zu bekennen, umzukehren,
dich und die Menschen zu lieben."
"Vater, in Jesus sind wir von dir zum Leben gezeugt.
Wirke dein Werk deiner Berufung an uns in uns."
"Erbarme dich auch über Israel und behüte es,
es ist deine Gnade allein."
+++++++
Meint ihr,
dass ihr Gott täuschen werdet,
wie man einen Menschen täuscht?
Hiob 13,9
Der Lehrtext:
Jesus sprach zu den Pharisäern:
Ihr seid’s,
die ihr euch selbst rechtfertigt vor den Menschen;
aber Gott kennt eure Herzen.
Lukas 16,15
+++++++
Danke, für das Lesen. 🌿
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