Stückwerkhafte Gedanken zur Losung am 26.9.2023
Ich freue mich
und bin fröhlich über deine Güte,
dass du mein Elend ansiehst
und kennst die Not meiner Seele.
Psalm 31,8
Der Psalm, das Lied ist in der Lutherbibel
überschrieben mit:
In Gottes Händen geborgen
Weitere Überschriften anderer Bibeln:
Gott, die sichere Zuflucht (EinheitsÜ)
Ich verlasse mich auf dich, Herr! (GNB)
Bedrängt, bedrückt, aber nicht besiegt (HFA)
Geborgen bei Gott (Das Buch)
In Gottes Händen geborgen (NevÜ)
Alle Zeiten meines Lebens sind in deiner Hand (NGÜ)
In deiner Hand steht mein Geschick (ZüB)
Quelle:
https://www.bibleserver.com/DBU.EU.ELB.GNB.HFA.LUT/Psalm31
https://www.bibleserver.com/MENG.Ne%C3%9C.NG%C3%9C.NLB.SLT.ZB/Psalm31
David kommt zu Gott, seinem Zufluchtsort.
Er gesteht ihm sein Vertrauen, aber auch seine Angst.
Er hat Angst.
Er betet: „Lass mich nicht sterben, errette mich
durch deine Gerechtigkeit.“
David bittet Gott um Hilfe, um Rettung.
Der Satz „Ich freue mich und bin fröhlich über deine Güte,
wird in anderen Übersetzungen übersetzt
„mit einer überschwänglichen Freude,
nämlich mit jubeln und freuen, jauchzen und freuen,
jubeln und fröhlich sein, juble vor Freude, voller Freude juble ich“,
und das etwas gesetztere „ich will frohlocken“.
Die Gute Nachricht Bibel überträgt:
„Ich bin glücklich, dass du so gut zu mir bist.“
Es ist eine Feststimmung, eine Ausgelassenheit,
mit der der Psalm beginnt.
Der Sieg ist errungen.
Eigentlich geht der Satz aus dem Losungsvers noch weiter.
Der ganze Satz lautet:
++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++
8 Ich freue mich
und bin fröhlich über deine Güte,
dass du mein Elend ansiehst
und kennst die Not meiner Seele
9 und übergibst mich nicht
in die Hände des Feindes;
du stellst meine Füße
auf weiten Raum.
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David schüttet sein Herz aus.
Dabei ist er nicht einseitig,
er holt nicht nur die Probleme hervor,
sondern auch die guten Dinge.
Es sagt die Not und bestärkt sich durch
eine Eigenschaft Gottes.
Das können wir von ihm lernen.
Wir weben in unser Lob und in unseren Dank
auch unsere Bitten ein.
Und in unsere Klagen und Probleme weben wir
seine Güte ein.
Gemischt, oder auch „ergänzt“.
Nach Vers 9 bekommt David jedoch einen kleinen Koller.
er schaut auf die Fülle der Not,
die auf ihn eindrängt,
die gleich Wogen des Meeres auf ihn zukommen
und er das Gefühl bekommt, zu ertrinken.
Man darf natürlich nicht vergessen,
es ist ein vorbereitetes Lied für den Dirigenten.
Aber es werden eben die Schattenseiten nicht verschwiegen.
Und er sagt es Gott genau so:
"HERR sei mir gnädig, denn mir ist Angst"
Was ich vorher mit dem gemischten sagte bleibt hier
für einen Moment aus.
Das bedeutet, es gibt keine Methode.
Das eine passt hier, das andere da.
Wenn aber das Herz überfließt vor Not,
so darf man auch das sagen,
dann ist halt zeitweilig kein Lob dabei ...
Gott stirbt nicht dran und uns tut es gut.
Es muss raus.
Da möcht ich den Gedanken einschieben,
dass man bei nahezu allen Psalmen,
ich schreib nahezu,
weil ich es ja nicht jetzt
in der Kürze feststellen kann,
auch einen therapeutischen Charakter haben.
Kopier den Psalm,
füge deine Ängste und Nöte,
deine Tränen und dein Schreien hinein,
aber lass die Verse,
die von Gott erzählen stehen.
Zum persönlichen Gebrauch.
Hier gibt es keine Gema etc.
Hier ist jetzt ein ganzer Block von Not:
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10 HERR, sei mir gnädig,
denn mir ist angst!
Mein Auge
ist trübe geworden vor Gram,
matt meine Seele und mein Leib.
11 Denn mein Leben
ist hingeschwunden in Kummer
und meine Jahre in Seufzen.
Meine Kraft ist verfallen
durch meine Missetat,
und meine Gebeine
sind verschmachtet.
12 Allen meinen Bedrängern
bin ich ein Spott geworden,
eine Last meinen Nachbarn
und ein Schrecken meinen Freunden.
Die mich sehen auf der Gasse,
fliehen vor mir.
13 Ich bin vergessen im Herzen
wie ein Toter;
ich bin geworden
wie ein zerbrochenes Gefäß.
14 Denn ich höre,
wie viele mich verleumden:
Schrecken ist um und um!
Sie halten Rat miteinander
über mich und trachten danach,
mir das Leben zu nehmen.
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Es wäre blöd,
wenn das Lied jetzt aus wär.
Jetzt, wo die größte Not draußen ist,
wieder Luft da ist zum Atmen,
ein Durchschnaufen,
jetzt kann David sagen:
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15 Ich aber, HERR,
hoffe auf dich und spreche:
Du bist mein Gott!
16 Meine Zeit
steht in deinen Händen.
Errette mich
von der Hand meiner Feinde
und von denen,
die mich verfolgen.
17 Lass leuchten
dein Antlitz
über deinem Knecht;
hilf mir
durch deine Güte!
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David lässt Gott beim Beten nicht aus den Augen.
Er verliert sich nicht ganz in der Not.
Er verliert sich nicht in der Sichtbarkeit,
er verliert sich nicht bei dem,
was man anschauen kann,
was einem weh tun kann,
sondern er sieht auf den,
der der HERR ist.
Der die Befehlsgewalt hat.
Der sprechen kann,
und es geschieht eine Veränderung.
Gestern hatten wir Vers 4, aus Psalm 33:
++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++
Des HERRN Wort ist wahrhaftig,
und was er zusagt, das hält er gewiss.
und dabei auch Vers 9
Denn wenn er spricht, so geschieht's,
wenn er gebietet, so steht es da.
++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++
Und da ging es darum,
auch eine Erhörung unserer Gebete
aktiv zu erwarten.
Sich auf die Erhörung vorzubereiten.
So ist es auch hier,
David betet nicht nur,
er bereitet die Erhörung vor,
in dem er sich beständig
an das Wesen Gottes erinnert.
Nicht das Gebt machts und ist die Lösung.
Die Lösung ist im Herzen,
im guten Herzen Gottes.
Das ist wichtig.
Das ist überaus wichtig.
Ultra-super-...
ich weiß gar nicht
das gegenwärtige Modewort dafür.
Ultra-super-wichtig und von größter Brisanz:
Gott ist ein „Guter“, er ist ein guter Gott.
Das verträgt Satan nicht.
Der die Schlingen legt, mit Lügen umgeht,
die Menschen stolz und frech macht ...
Noch einmal erwähnt David die ihn Bedrohnisse,
aber mit dem Bewusstsein,
einer zu sein, der Gott anruft,
und das nicht als leere Formel,
sondern als der,
der es in seiner Macht hat zu retten.
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18 HERR,
lass mich nicht zuschanden werden;
denn ich rufe dich an.
Die Frevler sollen zuschanden werden
und verstummen im Totenreich.
19 Verstummen sollen die Lügenmäuler,
die da reden wider den Gerechten frech,
stolz und höhnisch.
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David weiß um seine Identität.
„denn ich rufe dich an“.
Wir sind stets, und das ist unser Grundrecht,
„Gott anrufende“.
Und wir lesen hier nichts von Opfer.
Wir schreien aus der Tiefe unseres Herzens.
Basta.
David ist in diesem Lied
in der Zielgeraden angekommen.
Der Blick zu Gott ist frei.
Die Not hat er sich vom Herzen geredet.
Er hat sein Herz ausgeschüttet.
Er bliebt dabei ehrlich.
Auch hier erzählt er noch einmal
von seiner Angst, dem Gefühl
von Gott verstoßen zu sein.
"Doch du hörtest die Stimme meines Flehens,
als ich zu dir schrie".
Das ist das nächste.
Ein guter Gott hört die Stimme unseres Flehens.
Das ist jetzt seine Identität.
Nur in einigen Extremsituationen
verweigerte er dies.
Wenn man mit Lüge in den Händen
und im Herzen kommt
und nicht davon lassen will.
Auf der Hochzeit seiner Lust
und auf der Hochzeit Gotts tanzen will.
Solche Gebete lässt Gott auflaufen.
Nicht weil er verärgert ist.
Frommtechnisch fordert dieser Hochmut
seinen Zorn heraus.
Gott lässt sie dann auf ihrer Hochzeit tanzen
und sie fahren damit gegen die Wand.
Dann schreien sie vielleicht,
erkennen ihre Lüge und kehren um.
Oder aber sie verhärten sich
und geben Gott für alles die Schuld.
Dann könnte man denken,
hier ist Hopfen und Malz verloren.
Aber wie schon Jesus bei den Reichen sagte:
Nichts ist unmöglich.
Denn, die müssten ja nicht
nur wie ein Kind werden,
sondern die Bereitschaft haben,
auch all ihren Reichtum herzugeben...
Das ist dann aber ein anderes Schreien.
Wegen des Verlustes ihrer Habe und ihres Status.
Kommen wir zurück zum Schreien nach Gott.
Das ist etwas, was uns vielleicht fehlt,
das Schreien.
Ich schrei öfters zu Gott.
Das ist dann schon laut.
Ich hab ihn auch schon angeschrien.
Wenns nicht anders geht.
Er verträgt das.
Und ich brauch das dann.
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20 Wie groß ist deine Güte,
HERR, die du bewahrt hast denen,
die dich fürchten,
und erweisest vor den Menschen denen,
die auf dich trauen!
21 Du birgst sie
im Schutz deines Angesichts
vor den Rotten der Leute,
du verbirgst sie
in der Hütte vor den zänkischen Zungen.
22 Gelobt sei der HERR;
denn er
hat seine wunderbare Güte
mir erwiesen
in einer festen Stadt.
23 Ich sprach wohl in meinem Zagen:
Ich bin von deinen Augen verstoßen.
Doch du hörtest
die Stimme meines Flehens,
als ich zu dir schrie.
24 Liebet den HERRN,
alle seine Heiligen!
Die Gläubigen behütet der HERR
und vergilt reichlich dem,
der Hochmut übt.
25 Seid getrost und unverzagt alle,
die ihr des HERRN harret!
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Wenn wir uns nicht mit Gott
intensiv auseinandersetzen,
wenn wir alles so wohlgesittet
im Gebet vor ihm tragen,
und dann auf die Minute aufhören,
weil der nächste Gebetsblock dran ist ....
???
wenn wir nicht aus uns herausgehen,
uns nicht trauen,
auf uns sehen, uns im Kontext
der Geschwister um uns herum,
„was könnten die anderen denken?“ ...
Dann ist es doch besser,
zu Hause alles Gott hinzuwerfen,
aber auch die guten Dinge
bitte nicht vergessen.
HERR, hast du nicht gesagt, dass.....
du weißt doch wie ich bin,
ich bin unzumutbar,
und mich regt auf,
und überhaupt,
wie kannst du nur ...
wir können dabei durchaus
„äußerlich gesehen“ Gott gegenüber
ungerecht wirken.
Aber Gott sieht unser Herz an.
Nicht unsere Äußerlichkeit.
Und er kennt unser inneres Vermögen,
unsere Fähigkeit oder „Nicht“-Fähigkeit,
unsere Schwachheit und unseren Stolz.
Und für Stolz hat er ein Holz.
Aber nicht um uns zu schlagen,
nein, sich selber hat er geschlagen.
Was denkt ihr,
Jesus hat sich bestimmt
in der Einöde früh am Morgen
bei seinem Vater ausgeheult.
Und manchmal ist es ganz gut
sich bei Gott auszuheulen.
Das ist wie Gewitterregen,
danach ist die Luft klarer.
Dazu kommt noch etwas:
Sind wir es gewohnt erst aufzustehen
von den Knien,
wenn wir das Erbetene erhalten haben?
Besonders gut schreien
und Gott sein Leid klagen,
kann man beim Autofahren,
wenn man alleine drin sitzt.
CO2 neutral ist es zwar nicht,
aber wenn man eh die Strecke fahren muss ...,
Es kann auch beim Autofahren passieren.
(Also ohne knien, ohne aufstehen,
und natürlich mit geöffneten Augen,
und nicht mit erhobenen Händen)!
Aber für gewöhnlich gibt es da eine Kammer.
Einen zeitlichen und irgendwie örtlichen Rahmen.
3 Uhr nachts bietet sich natürlich
auch nicht an zum Schreien.
Und es hat ja nicht jeder einen Strand,
wo er aufs Meer hinaus schreien kann.
Na ja, Gott wird uns schon zeigen
oder hat es uns bereits gezeigt,
wie und wo
und wann es uns am besten damit geht.
Aber ein Glaubensleben
ohne das Herz auszuschütten,
kann ich mir kaum vorstellen.
Sicher ist das von Temperament
zu Temperament verschieden,
das Herzausgeschütte.
Aber ganz ohne?
Denn es geht ja auch um Rettung.
Um was Existenzielles.
Und manchmal kommt alles zusammen. Oder?
Es hat sich alles zu einem
Komplex verwurschtelt.
Zuviel vielleicht auch noch auf der langen Bank.
Zuviel angebranntes.
Es ist gut, wenn wir uns auf den Weg machen,
Gott unser Herz auszuschütten.
Im Gleichnis vom entgegenlaufenden Vater,
passiert ja, dass der umkehrende Sohn
gar nicht dazu kommt,
erst sein Herz auszuschütten.
Erst fällt ihm der Vater um den Hals.
Erst drückt,
umarmt er seinen Sohn und küsst ihn.
Das hat er vorher weder denken können,
noch wissen können.
Aber so ist der „gute“ Gott.
Unser guter himmlischer Vater.
Was für ein toller Papa.
Und was passiert da,
nimmt er dem Sohn damit die Möglichkeit,
seine Schuld einzugestehen,
seine Probleme zu sagen,
oder hilft er ihm damit
sich die Not von der Seele zu reden?
Doch eher das letztere.
So kommt Gott auch uns entgegen.
Er ist der ganzen Welt entgegengekommen,
und hat sie am Kreuz Jesu durch
seinen Sohn Jesus geküsst und umarmt,
indem er ihre Schuld getragen hat.
Damit ist er auch uns, dir und mir
entgegengekommen, entgegengelaufen.
Er rechnet uns unsere Verfehlungen nicht zu.
Da haben wir doch einen großen Grund,
einen Jubelgrund zur Freude.
Auf jeden Fall.
Denn dort hat er unser ganzes Elend
nicht nur angesehen
sondern auf sich gezogen.
Er hat die Pfeile abbekommen.
Den Hass, die Lüge, das Gift, die Sünde.
Er wurde verstoßen, damit wir nicht mehr
verstoßen werden.
Denn Gott sieht unser Elend an.
Er kennt die Not unserer Seele,
unseres Lebens.
Also, lasst uns mit großer Freude
uns freuen über seine Güte.
Auch wenn wir jetzt
vielleicht ins Jammern
und in die Fürbitte starten.
Er kennt unser aller Herz.
Unser guter, uns wohlwollender Vater.
++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++
Ich freue mich
und bin fröhlich über deine Güte,
dass du mein Elend ansiehst
und kennst die Not meiner Seele.
Psalm 31,8
++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++
💐 Danke für's Lesen.
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