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"...belebe mich in deinen Wegen! "

37 Halte meine Augen davon ab, nach Nichtigem zu schauen; belebe mich in deinen Wegen! (Ps 119:37, Schlachter)

[37. Wende meine Augen ab, dass sie nicht sehen nach unnützer Lehre,
sondern erquicke mich auf deinen Wegen.


V. 37. Wende meine Augen ab .... Erst hat er für sein Herz gebeten, jetzt bittet er für seine Augen. Durch die Augen kehrt häufig der Tod ins Herz, deshalb bedarf es, um das Herz in gutem Stande zu erhalten, dreier Dinge. Erstens, einer gewissenhaften Beobachtung der Sinne, namentlich der Augen; denn Gott handelt gerecht, wenn er den, der sein leibliches Auge leichtsinnig gebraucht, an seinem geistigen Auge mit Blindheit straft. Der Kirchenvater Gregor von Nazianz klagt an einer Stelle bitter über all das Unheil, von dem seine Seele schon betroffen worden, und wünscht sich Türen für Augen und Ohren, um sie zusperren zu können, wenn sie auf etwas merken wollten, was nicht gut ist. Zweitens ist es nötig, den Leib in strenger Zucht zu halten. Drittens aber braucht es ein Anhalten am Gebet. William Cowper † 1619.

  Merke, er sagt nicht: Ich will meine Augen abwenden, sondern: Wende du meine Augen ab. Daraus können wir ersehen, dass es für uns unmöglich ist, bei aller Sorgfalt selbst unsere Augen im Zaum zu halten, sie müssen in göttlicher Hut stehen. Denn zum ersten, wohin wir auch uns in dieser Welt wenden, überall stoßen wir auf Anregungen zum Bösen. Zum andern: Bei denen, die nicht auf ihrer Hut sind, und auch noch bei ganz anderen Leuten, wandern die Augen nach dem Eitlen, nach solchem, was unnütz ist. Zum dritten aber schleicht sich das Böse, das durch das Auge hereingekommen ist, ehe du es merkst, bis in die hintersten Winkel deines Herzens, und streut dort den Samen des Verderbens aus. Dies hat der Psalmist an sich selber mit unsäglichen Schmerzen und Nöten äußerer und innerer Art erfahren. Wolfgang Musculus † 1563.

  Ist’s nicht so: was wir gerne haben, das sehen wir auch gerne an? Wie das Sprichwort sagt: Was dem Herzen gefällt, das suchen die Augen. Wenn wir also Gott bitten, dass unsere Augen nicht nach dem Eitlen schauen mögen, so heißt das soviel, als um die Gnade bitten, dass wir das Eitle nicht lieben. Denn allerdings hat das Eitle vielfach ein so liebliches, reizendes Ansehen, dass der natürliche Mensch nicht leicht davon lassen kann, es anzuschauen. Da muss erst der schönere Anblick der göttlichen Gnade unsere Augen, die natürlich stets nach dem schauen, was ihnen das Lieblichste deucht, von den eitlen Dingen ab und auf sich lenken. Der Psalmist richtet hier sein Gebet vorzüglich gegen die Versuchungen des Wohllebens. Glück und Unglück, Wohlergehen und Trübsal haben beide ihre besonderen Versuchungen, und viele, die die eine Art von Versuchungen sehr wohl ertragen können, werden von der andern gar schnell überwunden. So vermochte David die Verfolgungen ohne Murren zu ertragen; als er aber zu Ruhe und Wohlleben kam, konnte er seine Augen nicht vom Eitlen abkehren (2. Samuel 11,2). Richard Baker † 1645.

  Hässliches verliert sehr viel von seiner Widerwärtigkeit, wenn wir es oft betrachten. Auch für das Sündliche gilt dieses allgemeine Gesetz, und man muss sich völlig davon fern halten, darf es nicht einmal anschauen, wenn man davor sicher sein will. Wir können hienieden nicht dankbar genug sein, dass Gott uns Augenlider gegeben hat, die wir auf- und zumachen können; und von dem Letzteren sollten wir recht oft Gebrauch machen. Albert Barnes † 1870.
  Fragst du: "Was kann meine Augen am sichersten abwenden vom Unnützen?" Nicht die Einsamkeit der Wüste oder des Klosters, nicht das Aufgeben aller natürlichen Verbindung mit der Welt, sondern die überirdische Schönheit Jesu, uns vor Augen gestellt und unsere Herzen erfüllend. Charles Bridges † 1869.

(Charles Haddon Spurgeon)


Verfasst: 13.01.2025, 10:08 Uhr
Editiert: 13.01.2025, 10:13 Uhr

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