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Behüte dein Herz mit allem Fleiß,..

Behüte dein Herz mit allem Fleiß, denn daraus quillt das Leben. (Spr 4:23, Luther)
Ein gelassenes Herz ist das Leben des Leibes, aber Eifersucht ist Fraß in den Gebeinen. (Spr 14:30, Schlachter)

Er aber antwortete und sprach zu dem Vater: Siehe, so viele Jahre diene ich dir, und niemals habe ich ein Gebot von dir übertreten; und mir hast du niemals ein Böckchen gegeben, dass ich mit meinen Freunden fröhlich gewesen wäre; (Luk 15:29, Elb)

Es gibt keine „bösen“ Gefühle
Bevor nun ausführlicher über den Prozeß der Heilung der Gefühle gesprochen werden kann, ist es nötig, die Bedeutung der Gefühle für unser Leben überhaupt aufzuzeigen.

Gefühle sind grundsätzlich immer gut, wenn sie echt sind. Sie haben eine wichtige Funktion. Sie sind jedoch nicht immer akzeptiert. Unsere Gefühle sagen etwas aus, sie sind Ausdruck unseres inneren Befindens. Wenn sie nicht zu Wort kommen, verdrängt werden, wenn sie in der gesellschaftlichen Ordnung keinen Platz haben, können sie im Unbewußten Störungen hervorrufen, die sich auf die Dauer belastend auf die ganze Entwicklung auswirken. Sie können Neurosen arrangieren, d.h. Krankhafte Lebenseinstellungen und - haltungen erzeugen. Sie können sich so stauen, daß sie nur noch in explosiven Ausbrüchen oder Zusammenbrüchen erlebt werden und dann oft eine zerstörerische Wirkung haben. Sie können aber auch ganze Lebensbereiche einfrieren. Nicht umsonst nennt man die sexuelle Gefühlskälte Frigidität. Viele Eheleute erfahren in ihren Beziehungen ein Abfrieren der Gefühle, das man als Kältetod der Gefühle bezeichnen kann. Die ursprünglich warmen und temperamentvollen Empfindungen zwischen zwei Menschen, die sich liebten, geraten langsam in eine Abkühlung, die zur völligen Beziehungslosigkeit führt. Nicht einmal Haß oder Abneigung sind dann zu spüren, sondern nur noch völlige Gleichgültigkeit.

Voraussetzung für alle Änderung und Heilung im Gefühlsbereich ist die Entdeckung der Gefühle überhaupt, die Einsicht in ihre Wichtigkeit und Reichweite. Es kann sehr hilfreich sein, die mit der Störung verbundenen Erlebnisse noch einmal bewußt zu durchdenken und zu durchleben, wenn sie in der Erinnerung auftauchen. Häufig ist es ja nicht nur ein einzelnes Erlebnis, das die Gefühlsstörung hervorgerufen hat, sondern eine ganze Serie von Begebenheiten, die nach dem Gesetz der Serie wieder im Zusammenhang erlebt werden, wenn sie nicht behandelt und geheilt werden können.

Unter diesem Gesichtspunkt ist ein Bewußtwerden und Benennen der Gefühle, die sich oft zu einer Stimmung zusammenballen, wichtig.
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Nicht zu jeder Zeit sind gestörte Gefühle zu verarbeiten. Über ganze Lebensabschnitte hin können durch äußere Aktivität, durch berufliches, familiäres oder sonstiges Gefordertsein gestörte Gefühlsbereiche so verdrängt werden, daß das Defizit äußerlich nicht in Erscheinung tritt. Aber in Lebenskrisen oder in anderen Alters- und Entwicklungsphasen kommen diese bisher verdrängten Bereiche zu neuer Aktivität und verlangen eine Bearbeitung. Jede Lebenskrise, aber auch jeder Entritt in einen neuen Lebensraum (Ehe oder Elternschaft z. B. ) oder der Abschnitt einer Lebensperiode (Beruf, Menopause, Beginn der Rentenzeit z. B. ) kann verborgene Verletzungen aktivieren.So bieten Zeiten der Krise besonders Gelegenheit, Vergangenes aufzuarbeiten. Der neue Lebensabschnitt kann dadurch in einer gereifteren Einstellung und als reifere Persönlichkeit angegangen werden.

(Wilhard Becker, „Wandlungen“, 1987)


Verfasst: 09.08.2024, 07:48 Uhr
Editiert: 09.08.2024, 07:59 Uhr

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