1 Über die Geisteswirkungen aber, ihr Brüder, will ich euch nicht in Unwissenheit lassen.
2 Ihr wisst, dass ihr einst Heiden wart und euch fortreißen ließt zu den stummen Götzen, so wie ihr geführt wurdet.
3 Darum lasse ich euch wissen, dass niemand, der im Geist Gottes redet, Jesus verflucht nennt; es kann aber auch niemand Jesus Herrn nennen als nur im Heiligen Geist. (1. Kor 12:1-3, Schlachter)
2 Alle Wege des Menschen sind rein in seinen Augen, aber der HERR prüft die Geister. (Spr 16:2 Schlachter)
Innere Stimmen unterscheiden
In der Geschichte der Kirche unterscheidet man drei Kategorien von inneren Stimmen und inneren Regungen, die das Verhalten des Menschen zu steuern versuchen. Da ist zunächst einmal und hauptsächlich das eigene Ich: die eigenen Gedanken, Einfälle, Wünsche und Sehnsüchte, die das Verhalten beeinflussen.
Als Zweites wirkt in jedem (wiedergeborenen) Christen der heilige Geist: Er wirbt unablässig um den Menschen. Die Geister des Bösen aber wollen den Menschen von Gott abdrängen und auf ihre Seite ziehen und ins Verderben stürzen. Deswegen ruft uns der Apostel Petrus auf, stets wachsam zu sein: Seid nüchtern und wachsam! Euer Widersacher, der Teufel, geht wie ein brüllender Löwe umher und sucht, wen er verschlingen kann (1 Petr 5,8).
Im Einzelfall lässt sich oft nicht genau klären, inwieweit innere Impulse, die zur Sünde und zum Bösen verführen wollen, einzig unserem menschlichen Ich entspringen oder auch aus dem Wirken des bösen Geistes herrühren. Entscheidend ist letztlich, dass der Mensch den Verführungen zur Sünde nicht nachgibt, sondern sich vom Bösen abwendet und zu Gott hinwendet (Umkehr), indem er sich immer von Neuem dem Wirken des heiligen Geistes öffnet.
Im Buch der Sprichwörter wird uns der Hinweis gegeben: Jeder meint, sein Verhalten sei fehlerfrei, doch der HERR prüft die Geister (Spr 16,2). Demnach können wir also nur mit den Augen des Herrn eine wirkliche Prüfung vollziehen.
Johannes sagt uns: Traut nicht jedem Geist, sondern prüft die Geister, ob sie aus Gott sind (1 Joh 4,1) Gemeint ist hier, was der Apostel Paulus uns im Thessalonicherbrief rät: Prüft alles, das Gute behaltet (1 Thess 5, 21). Diese Prüfung ist notwendig, weil nicht alles was uns gut scheint, auch wirklich gut ist...
Aber auch der böse Feind kann von außen an uns herantreten, unsere Verstandeskraft und Willenskraft beeinflussen. Gern vermischt er dabei Wahres mit Falschem, um die Sache schwer durchschaubar zu machen. Es ist nicht leicht, Täuschungen aufzudecken, gerade weil sie uns mit scheinbar guten Absichten begegnen. Der Mensch ist irrtumsfähig und der geistigen Verwirrung in der Welt ausgesetzt. Es bedarf deshalb einer sorgsamen Prüfung.
Die Behutsamkeit ist hier die Tochter der Demut: Seht zu, dass ihr vorsichtig handelt (Eph 5, 15). Geistliche Begleitung und ein intaktes Gebetsleben sind wesentliche Voraussetzungen, durch die ich höre, lerne und annehme, was in Gottes Augen gut und wahr ist. Gott kommt uns mit seiner Gnade immer wieder zu Hilfe. Sein Licht hilft uns zu unterscheiden, sein Wort hilft uns, das Gute zu erkennen und danach zu leben.
Der Apostel Paulus nennt die Frucht des heiligen Geistes: Liebe, Freude, Friede, Langmut, Freundlichkeit, Güte, Treue, Sanftmut und Selbstbeherrschung (Gal 5, 22). Die Unterscheidung der Geister kann nur mit Gottes Hilfe gelingen, der heilige Geist selbst muss uns helfen. Manchen Menschen schenkt der heilige Geist als besondere Begabung sogar ein eigenes Charisma der Unterscheidung der Geister (vgl. 1 Kor 12,10). Rufen wir daher im Gebet immer wieder den heiligen Geist an und bitten ihn um diese Fähigkeit.
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