40 Marta aber war sehr beschäftigt mit vielem Dienen; sie trat aber hinzu und sprach: Herr, kümmert es dich nicht, dass meine Schwester mich allein gelassen hat zu dienen? Sage ihr doch, dass sie mir helfe!
41 Jesus aber antwortete und sprach zu ihr: Marta, Marta! Du bist besorgt und beunruhigt um viele Dinge;
42 eins aber ist nötig. Maria aber hat das gute Teil erwählt, das nicht von ihr genommen werden wird. (Luk 10:40-42, Elb)
Falsche Maßstäbe!
Das Neue Testament schenkt Dingen Beachtung, die von unserem Standpunkt aus nicht ins Gewicht zu fallen scheinen. Z.B. berief unser Herr Jesus nur zwölf Jünger. Aber was ist mit all den anderen Seiner Jünger, die keine besondere Berufung erlebten? Die zwölf Jünger wurden zu einem besonderen Zweck berufen, doch gab es Hunderte, die Jesus nachfolgten und aufrichtig an Ihn glaubten, und die nie Beachtung fanden.
Wir stehen in der Gefahr, uns ein schiefes Bild von einem Christen zu machen, weil wir nur auf die Ausnahmen sehen. Die Ausnahmen ragen als Ausnahmen heraus. Die außerordentlichen Bekehrungsgeschichten und Erfahrungen eignen sich hervorragend als Anschauungs- und Studienmaterial für das, was sich im Leben jedes Christen ereignet. Doch kommt auf eine Million nicht einer, der eine Erfahrung wie der Apostel Paulus hat. Die meisten von uns sind unbeachtete Leute und haben auch nichts, was die Beachtung anderer auf sie lenken könnte.
Wenn wir die außerordentlichen Erfahrungen als Modell für das christliche Leben nehmen, stellen wir, ohne es zu wissen, einen falschen Maßstab auf. Im Lauf der Jahre prägen wir an uns das schlimmste Zerrbild aus, den geistlichen Pedanten, der in einer unerträglichen Un-Ähnlichkeit zu Jesus steht. Der Mann oder die Frau, die zu geistlichen Pedanten werden, werden es Schritt für Schritt und unbemerkt.Aber der Anfang liegt in einer Abkehr vom Evangelium des Neuen Testaments und dem Aufstellen eines theologischen Systems.
(Oswald Chambers)
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