Lass dir an meiner Gnade genügen; denn meine Kraft ist in den Schwachen mächtig.
2.Kor 12,9

Mich hat diese Bibelstelle immer wieder beschäftigt. Ich hab mir immer gedacht, wenn ich stark und im Gleichgewicht bin, dann kann ich Gott Ehre machen. Da sehe ich Gottes Kraft und fühle mich von ihr durchströmt! Ich kann Gott das Lob dafür geben und ihm zugestehen, dass meine Kraft von ihm kommt und ihm dafür danken.

Aber was ist, wenn ich schwach bin? Wenn ich Fehler mache, versage, mich selbst nicht leiden kann und einfach nichts so läuft, wie es soll? Wenn ich gereizt bin, auf nichts Lust habe, einfach ungenießbar bin....wo ist dann Gottes Kraft? Wie komme ich an sie dran? Wie kann nun, da ich wirklich am Tiefstpunkt meiner Schwachheit bin, Gottes Kraft in mir mächtig sein?

Ist es vielleicht einfach die Tatsache, dass Gottes Kraft bezeugt, dass er trotz allem noch bei mir ist? Dass er mich hält, obwohl ich weder Glauben noch Zuversicht habe, mit denen ich mich an ihm festhalten könnte? Dass er mich auch dann noch liebt, obwohl ich absolut nicht liebenswert bin?

Ich verstehe nicht, warum ich immer wieder an den Punkt komme, wo ich tatsächlich nicht auf mich stolz sein kann...aber vielleicht geht es genau darum! Vielleicht würde ich einfach sonst immer wieder vergessen, dass es nicht meine Kraft ist und dass ich mir nichts auf mich selbst einzubilden brauche! Vielleicht würde mir sonst jegliche Demut abhanden kommen und das wäre für mich absolut fatal, denn: Gott widersteht den Hochmütigen, .....

So kann ich mir in meiner Schwachheit umso mehr gewiss sein, dass Gott bei mir ist, mich liebt und trägt und mir gnädig ist, denn .....den demütigen gibt er Gnade!