Wie oft müssen wir täglich die Erfahrung machen, wie sehr wir doch von unseren eigenen Vorstellungen eingenommen sind?
Wir haben Erwartungen, wie sich dieser oder jener uns gegenüber zu verhalten hat, wie unser (potentieller) Partner zu sein hat, was unsere Kinder zu tun, zu wollen und zu glauben haben, ... und der Ursprung in unseren überzogenen Erwartungen wurzelt meißt in unmenschlichen Erwartungen, die wir an uns selber stellen und die wir kaum auch nur annäherungsweise erfüllt bekommen. Und jede Erwartung, die wir zu erfüllen scheinen, setzt die Messlatte für andere noch ein weiteres Stückchen höher.
ABER...
... sagt uns nicht Gottes Liebe, die wir empfangen und weitergeben sollen:
"Ich liebe dich - und zwar GENAUSO, wie du bist!"
Denkt ihr, die Zöllner und Sünder haben Jesus so gern Gesellschaft geleistet, weil er ihnen immer aufs Brot geschmiert hat, was sie falsch machen?
Denkt ihr, die 12 Jünger wären 3 Jahre lang mit Jesus herumgezogen, wenn er ihnen ne Liste gemacht hätte, was sie in ihrem Leben zuvor alles zu ändern hätten?
Ist denn Gottes unendliche Liebe an uns an irgendwelche Bedingungen geknüpft, die wir zuerst erfüllen müssen?
NEIN!!!!!
Eben nicht!
Warum nur fällt es uns im Alltag so schwer zu sagen und zu leben:
"Ich liebe dich - und zwar so, wie du bist.
OHNE wenn und aber!
Ich nehme dich an und akzeptiere dich mit ALLEM, was du mitbringst!
Ich wertschätze dich uneingeschränkt für das, was du bist - nämlich ein Wunderwerk Gottes! Sein Gedanke! Sein Kind! Ein Königskind! Gerecht in und durch Jesus!"
Es ist schon so selten, dass wir zu Menschen überhaupt ein 'Ja' finden.
Doch dieses wird meist durch ein gefolgtes '..., aber ...' so sehr mit unseren Erwartungen, Vorstellungen, Urteilen und Abwertungen vergiftet, dass ein 'Nein' vielleicht noch weniger verletzend gewesen wäre.
Das ist wirklich traurig!
Es ist tragisch, weil wir Christen da keinen Krümel besser sind, als der Rest der Welt.
Wir, die wir in dieser dunklen Welt das Licht der Liebe Gottes widerspiegeln und vorleben sollten, die so groß und bedingungslos für JEDEN zur Verfügung steht. Gerade WIR, die wir von Jesus und seiner Liebe sprechen und uns als Repräsentanten ausgeben, vergiften dieses Licht noch mehr mit '..abers', als die gesamte Nicht-Christenheit! Mit unseren eigenen beschissenen Vorstellungen.
Wir meinen, etwas erkannt zu haben ... und ziehen gleich daraufhin mit unseren Balken im Auge los, um damit das gesamte Glashaus zu zertrümmern.
Manchmal frage ich mich wirklich, wenn ich mir zuschaue, zuhöre oder mich mal reflektiere, wie Gott mich eigentlich lieben kann. Wie er mich als seinen Repräsentanten überhaupt dulden kann. Wie Gott sich das ganze Chaos und Elend, das ich verursache, nur mitansehen kann.
Doch er tut es!
Ohne dass seine Liebe, Treue, Gnade, Barmherzigkeit, Vergebungsbereitschaft, Geduld oder Güte an irgendein Ende stößt!
Das ist zu traurig schön, um wahr zu sein.
Doch noch trauriger ist, dass ich dies bei anderen nicht ebenfalls gelebt bekomme.
Ich empfange diese grenzenlose Liebe und Vergebung - und doch setze ich an alle anderen wieder meinen eigenen, selbstgebastelten Maßstab, mit dem ich bei Gott einfach nur verloren wäre.
Wer du auch bist, der dies liest...
Ich darf dir sagen:
"Gott liebt dich bedingungslos! Genauso, wie du bist! Grenzenlos!"
"Bitte, Vater im Himmel, lass mich lernen, so zu lieben, wie du mich liebst! Amen."
Gott segne euch!
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