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Schonmal drüber nachgedacht?!?

Kuestenw8el
Hier bloggt:
Kuestenw8el
36 Jahre
88400 Xxx

Lass los!

Vertrauen zeigt sich immer im Loslassen:

Der Vogel lässt den Halt des Astes los und vertraut auf die Tragkraft seiner Flügel.
Das Kind lässt die Hand seiner Mama los und wagt eigene, selbständige Schritte.
Der Papa lässt das Fahrrad des fünfjährigen Sohnes plötzlich los, dieser dann 10 Jahre später seinen Lenker und fährt freihändig weiter;
und auch der Schwimmschüler braucht irgendwann seine Schwimmnudel nicht mehr.
Wir geben die Kontrolle über Aufgaben an andere ab, denen wir sie anvertrauen.
Bei jedem Schritt müssen wir im Grunde genommen unseren gewonnenen Halt aufgeben, um einen Schritt weiter neuen Halt zu finden.

Ein solches Vertrauen wächst meist durch Erfahrungen und Übung. Wir lernen unsere Grenzen kennen, indem wir auch mal auf die Nase fallen. Durch Übung werden wir von Mal zu Mal sicherer in unseren Fähigkeiten. Wir testen die Stabilität möglicher Stützen oder Untergründe und erleben, was trägt und was nicht.
Wir lernen Menschen kennen, indem wir an solche geraten, die uns über den Tisch ziehen und gewinnen andererseits auch Freunde, die uns auffangen und uns beistehen.
So begreifen und erobern wir die Welt.
Stück für Stück.

Doch wie lerne ich, auf GOTT zu vertrauen?
Eigentlich genau auf dieselbe Art und Weise!

Die Herausforderung beim Gottvertrauen besteht jedoch darin, dass wir meist aufgefordert sind, erst Sicherheiten und Stützen, die wir als stabil und haltbringend erlebt und abgespeichert haben, loszulassen.
Kein Vogel schafft es, loszufliegen, ohne zuvor den Ast loszulassen, auf dem er saß.
Doch das schwerste hierbei ist wohl gerade der ERSTE Flug. Solange der Jungvogel die Tragkraft seiner Flügel noch nicht kennengelernt und getestet hat, kann er nicht mit Sicherheit davon ausgehen, ob diese auch groß genug für sein Körpergewicht sein wird. Es kann ja wirklich sein, dass die Flügel nicht genügend ausgebildet sind und ein Fliegen noch gar nicht möglich ist. Nach dem zweiten oder dritten Versuch wird er da schon etwas sicherer. Darum sollte er bei seinem ersten Flugversuch vielleicht nicht unbedingt grad waghalsig vom Kirchturm springen.

Und so geht es uns eigentlich auch mit Gott.
Wenn wir nicht gewohnt sind, auf Gott zu vertrauen, haben wir noch gar kein Gefühl dafür, wie weit und worin wir Gott wirklich vertrauen können und wie zuverlässig der Halt ist, den er uns bietet.
Da kann es hilfreich sein, zunächst einmal im Kleinen zu üben und Gottes Verlässlichkeit nach und nach zu testen.
David konnte Goliath mutig entgegentreten, weil er in der Vergangenheit mit Gottes Hilfe bereits Bären und Löwen überwältigt und besiegt hatte. Er kannte Gottes Kraft und wusste, dass er sich darauf verlassen konnte.

Doch auch beim unerwarteten Sprung ins kalte Wasser oder dem Sturz von einem nicht-BG-konformen Malergerüst, können wir Gottes Halt und seine grenzenlose Zuverlässigkeit erleben! In solche Situationen bringen wir uns in der Regel jedoch selten freiwillig oder bereitwillig - und darum sind diese eher überschaubar.

Allerdings ist es ziemlich schwer, Gottes Kraft wirklich zu erkennen, wenn wir uns stets mit aller Gewalt an unseren eigenen, selbstgebauten Stützen festkrallen und alles aus eigener Kraft und auf eigene Faust versuchen zu meistern.
Denn wir können so eigentlich nie richtig einschätzen, welchen Halt unser Rettungsseil tatsächlich hatte, oder ob wir ihm diesen lediglich zugeschrieben haben, ohne zu berücksichtigen, wie stark Gott am anderen Ende festhalten musste, damit es überhaupt stabil blieb.

Wenn wir jedoch bereit sind, unsere Sicherheiten der Marke 'Eigenbau' mal komplett loszulassen und uns stattdessen allein an Gottes Hand festhalten, können wir Gottes Kraft, Wirken und Handeln ganz deutlich spüren und erleben, ohne dass wir uns einzubilden brauchen, uns auch nur einen Teil des Erfolges zuschreiben zu können.
Und je mehr wir tatsächlich Gottes Kraft erleben, umso kleiner werden unsere ständigen Zweifel daran oder unsere Unsicherheit.
Irgendwann können wir uns komplett furchtlos im Sturzflug vom höchsten Gipfel stürzen, weil wir WISSEN, dass uns Gottes Flügel des Vertrauens auffangen werden!

Gott segne euch!


Verfasst: 25.07.2020, 09:04 Uhr

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