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Schonmal drüber nachgedacht?!?

Kuestenw8el
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Kuestenw8el
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LsG 1 - Liebe vergibt!

LsG 1 - Liebe vergibt! - Liebe,Vergebung Das ist meiner Meinung nach der wohl schwerste, aber auch wichtigste Aspekt der Liebe ist:

"Liebe rechnet das Böse nicht zu"

Ohne Vergebung ist Liebe nicht möglich!
Aber wie ist Vergebung möglich?
Wir mögen ja grade noch vergebungsbereit sein, wenn es um Kleinigkeiten geht, die uns jetzt nicht soo schlimm getroffen haben und die der andere wirklich reuemütig einsieht.

Aber was, wenn dir wirklich großes Unrecht oder Leid zugefügt wurde oder noch wird? Mit voller, böswilliger Absicht?
Was ist, wenn jemand deine Zukunft oder deine Lebensgrundlage aus Profitgier oder Missgunst zerstört hat?
Oder wenn jemand deine Allerliebsten grausam gequält oder dir genommen hat?
Was ist, wenn deine Gesundheit unwiderbringlich zerstört worden ist und deine Lebensqualität nun nur noch ein kleiner Bruchteil von dem ist, was sie hätte sein können?
Was ist, wenn jemand dein Vertrauen restlos ausgenutzt und dein Herz damit in 1000 Stücke zerbrochen hat?
Und was ist, wenn er, anstatt sein Unrecht einzusehen, fortwährend damit weitermacht, dir vielleicht noch die Schuld für alles in die Schuhe schiebt und dich allerorts verleumdet und in Verruf bringt?

Wie könnte ich das jemals vergeben?
Wie sollte ich das auf die Seite schieben und nicht mehr beachten können?
Warum sollte ich da auf eine gerechte Strafe verzichten wollen?
Wie sollte ich einen solchen Menschen lieben können?
Ist das denn gerecht?
Wer kann das von mir verlangen?

Die Antwort tut weh: Jesus verlangt das von mir.
Aber warum nur?
Weil er uns und unser Leben vor dem tödlichen Gift der Bitterkeit und Unversönlichkeit schützen möchte. Denn was uns auch immer angetan wird: Es wird dadurch nur noch viel schlimmer, wenn wir es festhalten und in unserem Herz versteinern lassen. Vergebung dient in erster Linie uns - nicht dem Schuldigen. Sie befreit uns von einem Schaden, den wir selbst verhindern können.

Doch wie ist es möglich?
Weil Gottes Liebe ebenso zu uns ist!

So hat der Vater seinem verlorenen Sohn keinen einzigen Vorwurf gemacht, als dieser zurückgekehrt ist. Er hat ihm NICHTS vorgehalten.
Ebenso steht auch geschrieben: "So weit der Himmel über der Erde ist, lässt er unsere Übertretungen von uns sein." Oder "Er versenkt sie im tiefsten Meer und gedenkt ihrer nicht mehr."
Wie kann der eine Schuldner dem anderen Schuldner nicht alles bereitwillig erlassen, dem doch vom König zuvor eine viel größere Schuld erlassen worden ist?

Wie kann ich Gottes grenzenlose Liebe und Vergebung empfangen, anderen aber ihre Schuld fortwährend aufrechnen und unter die Nase halten?
Hat nicht Jesus selbst gesagt: "Wenn ihr den anderen ihre Sünden vergebt, dann vergibt euch auch euer himmlischer Vater. Wenn ihr aber den anderen nicht vergebt, so vergibt euch euer himmlischer Vater auch nicht."

Ist das gerecht?
Ja, ist es!
Gott vergibt mir ALLES und verlangt von mir als Gegenleistung nicht mehr, dass ich den anderen in gleicherweise vergebe.
Was ist denn da nun dabei?
Was ist daran jetzt so wahnsinnig ungerecht?
Ich kann nichts von anderen verlangen, was ich nicht selbst bereit bin, zu geben.
Aber was ist, wenn ich mit meinem eigenen Leben dafür bezahlt habe?

Ist es denn ernsthaft ungerecht, wenn ich dir eine ganze Tüte Bonbons schenke und von dir verlange, deinem Bruder ein paar davon abzugeben?
Ist es denn in irgendeiner Weise gerechtfertigt, wenn ich geizig und raffgierig bin und andere hart zurückweise, obgleich ich selbst überreich und unverdient beschenkt werde?
Das scheint doch ziemlich klar und eindeutig, oder nicht?

Aber warum empfinde ich es als so große, ungerechtfertigte Ungerechtigkeit, wenn ich anderen vergeben muss, die es meiner Meinung nach überhaupt nicht verdient haben?
Denke ich denn immernoch, ICH hätte Gottes Vergebung verdient?
Glaube ich wirklich, meine Schuld wäre nicht so tragisch oder groß?
Halte ich mich für gerechter als andere?
Bin ich mir denn gar nicht bewusst, was Jesus allein für MICH am Kreuz erleiden musste, um meine Schuld vor Gott zu tilgen?
Vielleicht ist DAS ja das Problem, warum ich mir so schwer tue, zu verzeihen.
Wäre ich MEINER EIGENEN SCHULD wirklich in ihrer vollen Größe und Tragweite bewusst, dann könnte ich die Vergebung, die ich empfangen habe vielleicht auch bereitwilliger weitergeben.

Wenn uns nun jemand Unrecht antut, lasst uns ein Bewusstsein dafür bekommen, dass es Jesus VIEL MEHR gekostet hat, mir und diesem zu vergeben, als es MICH kostet, darüber hinwegzusehen. Selbst dann, wenn es mir wirklich verdammt schwer zu fallen mag.

Seid gesegnet!


Verfasst: 31.07.2020, 08:04 Uhr

Kommentare zu diesem Blogeintrag

  • marc... schrieb am 31.07.2020 um 23:59 Uhr

    Dankeschön,
    das habe ich jetzt gebraucht.
    Ich muss mich ab und zu daran erinnern, warum ich vergeben habe, damit ich leben kann.

    Mit freundlichen Grüßen
    Marc

    Niedersachsen, 21255 Tostedt