Einer hat mir einmal gesagt:
"Das Gegenteil von Liebe ist nicht Hass, sondern Egoismus."
Und das trifft es auf den Punkt!
"Liebe sucht nicht das Ihre"
Liebe kann man nur geben - niemals einfordern.
Für Liebe kann man auch keine Gegenleistung erwarten. Sie ist absolut freiwillig und selbstlos.
In unserer heutigen Gesellschaft ist die Liebe (die ja das tiefe Wesen Gottes ist) total verloren gegangen und in Vergessenheit geraten. Keiner weiß mehr, was Liebe wirklich ist - dafür ist die Welt viel zu sehr mit Egoismus vergiftet.
So wird Liebe sehr oft mit dem Gefühl der Verliebtheit gleichgesetzt oder es verankern sich Bilder von harmonischen Beziehungen, ohne Problemen und Spannungen in den Köpfen der Menschen. Und dann ist aber die Enttäuschung groß, wenn man das Gefühl hat, ständig an den 'falschen' Partner zu geraten, weil es einfach nicht zu klappen scheint mit dem erhofften Glück.
Doch wie gehen denn die meisten Menschen an die Partnersuche oder an Beziehungen ran? Das erkennt man schon hier auf einigen Profilen sehr genau: Da stehen Erwartungen, wie ich mir meinen Partner wünsche, was ich mir von einer Beziehung erwarte, natürlich soll es immer ein Geben UND Nehmen sein (was ja prinzipiell nichts Schlechtes ist) ... aber im Grunde geht es immer viel mehr um das, was ich haben will, als um das, was ich bereit bin, zu geben.
ABER was sagt denn die LIEBE dazu?
Findet man denn noch jemanden, der WIRKLICH bereit ist, sich darauf einzulassen, Liebe zu geben, ohne etwas dafür zu fordern?
Den anderen wertzuschätzen, so wie er ist, ohne Erwartungen an ihn zu stellen, wie er zu sein hat?
Den ANDEREN glücklich sehen zu wollen - und nicht in erster Linie selbst glücklich gemacht werden zu wollen?
Den Anderen höher zu achten, als sich selbst?
Doch da kommt dann immer dieses kleine nervige Egoistenmännchen und zischelt in unser Ohr:
"Und was ist mit mir? Was, wenn ich leer ausgehe? Ich will doch aber dies und das haben. Ich habe ein Anrecht auf gewisse Ansprüche. ..."
Ich bin mittlerweile der Überzeugung, dass der Großteil der Beziehungen an eben diesem 'ich-will-haben-Egoismus' zerbrechen.
Ich bin sogar schon so weit zu glauben, wenn Gott bei beiden eine gemeinsame, starke Basis bildet und eine gegenseitige Grundsympathie vorhanden ist, dann spielt die Wahl des expliziten Partners wenn überhaupt, dann nur noch eine sehr untergeordnete Rolle. Entscheidend dabei ist jedoch, beide Partner sind bereit, fortwährend in der Liebe zu leben und zu wachsen und sich von Gott verändern zu lassen. Ich glaube wirklich, die Liebe vermag da ALLE übrigen Hindernisse und Differenzen zu überwinden. Vorausgesetzt, das Glück des Partners und sein Wohlergehen stehen bei beiden stets an oberster Stelle - über den jeweiligen persönlichen Wünschen und Vorstellungen.
Doch das Geheimnis hinter all dem liegt darin, dass zu lieben WAHRHAFT GLÜCKLICH macht. Jemand, der egoistisch gesinnt darauf bedacht ist, selbst glücklich sein zu wollen, wird es NIEMALS werden.
Es ist meiner Meinung nach besonders wichtig, wenn man bereit ist, einen Menschen wahrhaft und aufrichtig zu lieben, die Wahl des Partners weise und gut durchdacht zu treffen und sich einen Menschen auszuwählen, der diese Liebe wohl auch wirklich wert zu sein und wertzuschätzen scheint. Denn nichts ist unbefriedigender, als wenn Hingabe und Liebe überhaupt nicht erwidert oder gewürdigt wird.
DOCH hast du einen Menschen gefunden, der so wertvoll und wunderbar ist, dass er deine Liebe verdient haben könnte, dann solltest du sie ihm ohne Hintergedanken oder egoistischen Motiven schenken - sonst ist es nämlich KEINE Liebe!
Gott segne euch!
Kommentare zu diesem Blogeintrag
... und das macht es ja auch letztlich so schwierig, den anderen voller Hingabe nur zu geben und aber dann nicht als der Starke Beschützer und Leitfigur wargenommen zu werden. Es ist die Ambivalenz die auch in der Bibel zu finden ist: Der Mann als Haupt der Familie aber auch als der der Liebe zeigen soll. Aber ein Haupt muss letztlich bestimmen oder als letzter die Entscheidung treffen und dabei schon erwarten oder Fordern, dass die anderen Folgen.
Auch Erziehung funktioniert nicht nur wenn wie lieben, sondern klare Grenzen sind nötig, weil sonst dem Nachwuchs die Leitplanken fürs sich Leben entwickeln fehlt. Da kann ich nicht nur lieben und nichts zurück fordern, sondern da steht am Ende doch die Forderung nach Nachfolge und Regelbeachtung
Insgesamt ein guter Text und gut zusammengefasst, das wiedersprüchliche fehlte nur etwas, daher die zwei kleinen Hinweise
Bleib gesegnet
Ich sehe da tatsächlich keine Widersprüche!
Es ist kein Gegensatz für mich, Haupt zu sein und zugleich zu lieben. Es ist wie bei Jesus, dem guten Hirten, der für seine Schafe verantwortlich ist und sie über alles liebt. Er ist stets auf das Beste für sie bedacht und trifft alle Entscheidungen zum Wohle der Herde.
Und so soll es auch der Mann tun. Er soll seine Frau so sehr lieben und die Entscheidungen zu ihrem Glück und Besten treffen - und nicht egoistisch. Wenn er das tut, fällt es seiner Frau bestimmt nicht schwer, dabei voll hinter ihm zu stehen. Aber jemandem, der deine Bedürfnisse übergeht oder nicht verantwotungsvoll handelt bzw dir nicht vertrauenswürdig erscheint, dem will man auch nicht folgen! Je mehr Vertrauen man bekommen will, umso mehr musst du dir dieses verdienen oder dich würdig erweisen. Jesus tat dies, indem er sich vor seine Herde stellte und sie mit seinem Leben verteidigte.
Bei den Kindern ist es ähnlich. Je nach Alter sehen sie es mehr oder weniger ein, aber Grenzen zu setzen und Konsequenzen zu ziehen ist nicht im Widerspruch, sondern ein wichtiger Teil der Liebe. Jemand, der sein Kind nicht liebt, der macht sich nicht die Mühe, es zu erziehen. Kinder die keine Grenzen bekommen, sind völlig verunsichert und orientierungslos ... und ohne Konsequenzen zu lernen fehlt ihnen eine wichtige Lebenskompetenz. Man tut keinem Kind einen Gefallen, wenn man es nicht erzieht und wer es nicht bestmöglich für ein selbständiges und veratwortungsbewusstes Leben ausrüstet, der liebt es auch nicht wirklich.