Ich hatte einen Vater, der sich nie für mich interessiert hat. Der mir nicht einmal zum Geburtstag schreiben oder zum Abschluss gratulieren wollte. Jeder Kontakt mit ihm war an Bedingungen geknüpft und wer sich nicht nach dem gerichtet hat, was ER vorgab, der wurde mit Desinteresse sanktioniert. Aber es gab auch den Fall, dass man sich an alles hielt, was er verlangte - und trotzdem stand er dann nicht zu seinem Wort und nutzte es aus, am längeren Hebel zu sein und sich niemandem verpflichtet fühlen zu müssen.
Ich hatte einen Ehemann, der lieber mit seinen Freunden Zeit verbrachte, als mit mir. Als unser Sohn auf die Welt kam, ließ er mich mit allen Lasten und Sorgen im Stich und seilte sich jede freie Minute ab, um mit anderen Computerspiele zu zocken oder etwas zu unternehmen, während ich am Ende meiner Kapazität ums Überleben kämpfte. Seine Worte waren stets nicht mehr als warme Luft und seine Liebe ein reines Lippenbekenntnis. Nun stellt er mich so hin, als wäre ich an allem Schuld, weil ich ihm seine Bedürfnisse nicht befriedigt hätte und verbreitet Lügen und Verleumdungen über mich im gesamten Bekanntenkreis.
Ich hatte einen Ausbildungsleiter, der mich 2Jahre lang nur als Handlanger einsetzen ließ, weshalb ich die komplette Ausbildung als sinnlos und fehlgeschlagen abstempeln muss, weil ich kaum etwas gelernt habe. Wenn ich Fragen stellte, kamen nur dumme Antworten; ständig wurde ich nur schikaniert; um etwas lernen zu dürfen, musste ich betteln und ich musste zuschauen, wie die Auszubildenden in niedrigeren Leerjahren an meiner statt gefördert wurden, während ich die Werkstatt kehren musste.
Für mich ist es sehr schwer zu begreifen und darauf zu vertrauen, dass Gott so GANZ ANDERS ist.
Gott interessiert sich für mich - selbst, wenn ich es nicht wahrnehme. Seine Liebe ist NICHT an Bedingungen geknüpft. Er würde mich niemals im Stich lassen - selbst, wenn ich mich manchmal so fühle. Er kommt seiner Verantwortung nach, mich zu lehren und zu leiten - ohne, dass ich täglich darum betteln und ringen muss. Für ihn bin ich wichtiger, als andere Dinge. Seine Liebe basiert auf Wahrheit - nicht nur auf Worten. Er will, dass es mir gut geht, dass ich vorankomme und fragt danach, was das Beste für mich ist. Er sorgt für mich. Er tröstet mich. Er ist für mich da. Er lügt mich nicht an. Ihm bin ich tatsächlich wertvoll.
Gott ist so ganz anders, als wir Menschen. So ganz anders, als die drei wichtigsten Männer in meinem Leben. Doch es ist schwer, das zu begreifen, nach all dem, was ich erlebt habe und was sich in mein Unterbewusstsein eingebrannt hat.
Es ist schwer, umzudenken.
Es ist schwer, zu vertrauen.
Es ist schwer, das loszulassen, was hinter mir liegt, um das zu ergreifen, was sich mir anbietet:
Ein Gott, ein Vater, ein Bräutigam, ein Hirte, ein Ausbildungsleiter, ein Freund, ... der so GANZ ANDERS ist!
Gott segne euch.
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