Uns Christen wird gerne nachgesagt, wir wären doch völlig verkrampft - und das stimmt leider auch noch.
So, wie wir unser Christen-dasein oft fristen, kann ich verstehen, warum viele mit uns nicht ernsthaft etwas zu tun haben wollen, oder sogar das Gefühl haben: 'Das wünsche ich mir für mein Leben nicht!'
Wir zerbrechen uns dauernd darüber den Kopf, was wohl Gottes Weg für uns sein könnte und wie wir ihn bloß erkennen und nicht ausversehen dran vorbeigehen; ständig grübeln wir, was nur Gottes Wille für mich und mein Leben sein könnte; ob dieses denn richtig ist oder doch nicht; wir geraten in heiße Auseinandersetzung, welche Bibelstelle man wie zu verstehen hat und was man wie glauben zu dürfen hat und was nicht; dauernd geht es nur um 'das ist richtig' und 'das ist falsch', 'das darfst du tun' und 'das darfst du nicht tun', 'das is verboten' und 'das ist erlaubt'; die Worte 'Sünde' und 'Verdammung' sind allgegenwärtig; als Strafe muss man immer gleich sein ganzes Seelenheil befürchten ... und dann wird von uns in jedweder Situation auch noch gefordert, alles Unrecht zu erleiden, uns auf die Backe schlagen zu lassen, Ungerechtigkeit zu ertragen, uns nicht zu wehren, alles mit uns machen zu lassen, keine Vergeltung zu üben, nicht zu rechten, dabei aber immer freundlich, geduldig und ausgeglichen bleiben zu müssen ... und bei all dem JA keinen zu kurzen Rock zu tragen.
Ich kann echt verstehen, dass manch einer da den Eindruck bekommt, das Christentum ist alles andere als erstrebenswert - schließlich hat JEDER nur EIN Leben; und das möchte man doch so gut leben und genießen, wie nur möglich!
Aber:
Warum scheint es nur so schwierig, als Christ ein schönes Leben zu führen?
Wie kommt man denn von dieser ganzen Gesetzlichkeit weg, OHNE Gottes Worte zu missachten?
Wie lebt man ein frommes Leben, das aber trotzdem zugleich von Friede und Freude geprägt ist?
Wie kommt man aus der Verkrampfungsfalle raus und lernt wieder, als KIND Gottes frei und unbeschwert zu leben?
Ich glaube, der Schlüssel von all dem liegt im absoluten und 'richtig' gelebten VERTRAUEN zu Gott!
Wir neigen zu Grübeleien darüber, was der Weg und Wille Gottes bloß sein könnte - und scheinen ihn aber nirgends erkennen zu können ... und das macht uns wahnsinnig... !
Können wir denn Gott nicht einfach darin vertrauen, dass ER ihn uns schon ZEIGEN wird, wenn es an der Zeit ist?
Steht nicht geschrieben: "Vertraue auf den Herrn von ganzem Herzen und verlass dich nicht auf deinen Verstand. Gedenke an ihn in allen deinen Wegen; so wird er dich recht führen."
Da steht doch ganz klar, dass GOTT mich FÜHREN wird. Und führen bedeutet doch ganz klar NICHT, dass ich den Weg selbst finden muss, sondern dass GOTT ihn mir zeigen und mich dorthin FÜHREN wird.
Joyce Meyer hat einmal etwas sehr gutes gesagt:
"Ich versuche NICHT, Gottes Stimme zu hören. Sondern ich vertraue darauf, dass ER schon einen Weg finden wird, mir das mitzuteilen, was er mir sagen möchte."
Warum denken wir eigentlich immer, es kommt auf uns an? Als müssten WIR alles drehen und Gott zum Handeln und Reden bewegen? Warum können wir nicht einfach auf GOTTES Initiative vertrauen? Dass ER uns recht führt und lehrt, was wir wissen müssen.
Das würde doch schon viel von dem ganzen Druck und Krampf rausnehmen, oder nicht?
Doch stattdessen tun wir so, als befänden wir uns in Gottes Schule im totalen Selbststudium und müssten uns auf eigene Faust den Fahrplan Gottes erarbeiten.
Doch wir haben einen Coach! Einen Hirten! Einen Lehrer! Und Vater! Und der ist bereit und willens, uns AKTIV und INITIATIV zu helfen und uns voranzubringen. Er weiß, wie weit wir sind und welche Lektion für uns ansteht. Er weiß, wozu wir schon in der Lage sind und was uns noch überfordern würde. WIR JEDOCH wissen das meist NICHT!!!
Also warum nicht einfach GOTT vertrauen?
Doch da kommt dann die ständige Angst:
"Ja, aber was, wenn ich Gott falsch verstehe? Wenn ich einen Fehler mache? Wenn ich mich in seinem Weg täusche?"
Meinen wir denn, dass Gott für dieses Problem keine Lösung weiß?
Denken wir ernstlich, Gott ist ein so strenger und unbarmherziger Vater, der uns bei jedem kleinen Fehler gleich auf die Finger haut und uns im Besenschrank einsperrt?
Unterstellen wir Gott ernsthaft, so ungerecht zu sein, dass er uns, die wir seinen Willen aufrichtig suchen, bestraft, nur weil er sich für uns wohl nicht klar genug ausgedrückt hat?
Wie ist es denn bei glücklichen und gesunden Kindern? Machen die sich denn bei allem Sorgen, was falsch oder richtig sein könnte? Oder fragen sie bei jedem Handgriff nach: "Darf ich das tun? Oder ist es falsch?"
Ist s nicht so, dass sie die Welt frei und ungezwungen entdecken können und DIE ELTERN die Aufgabe und Verantwortung haben, ihnen im passenden Moment zu sagen: "Du, lass das mal! Das ist nicht gut!" Wenn die Kinder es doch tun, spüren sie die Konsequenzen und merken es sich fürs nächste Mal. Aber was auch immer passiert, die Eltern hören niemals auf, ihr Kind zu lieben oder für es dazusein.
Ihr mögt sagen: Gott hat uns aber auch eine Verantwortung gegeben. Wir müssen schon seinen Willen auch suchen, in der Bibel lesen und beten,...
Natürlich wächst die Verantwortung mit unseren Fähigkeiten und unserem Wachstum. So ist das ja bei den Kindern auch: Wo der Einjährige noch vom ausgeräumten Blumentopf liebevoll weggetragen wurde, darf der Fünfjährige seine Sauerei schon selbstständig aufkehren.
Und jemandem, der eine Bibel hat und lesen kann, dem kann Gott das natürlich auch in Eigenregie zutrauen. Einem Teenager kann man ja auch zutrauen, dass er sich selbst sein Käsebrot schmiert und muss ihn nicht mehr mit Häppchen füttern (das wär ja echt schlimm für beide Seiten).
Was ist also die Quintessence von alldem?
Ich denke, es ist das, was geschrieben steht:
"Wenn ihr mich von ganzem Herzen suchen werdet, so will ich mich von euch finden lassen."
Wenn wir auf Gott zugehen, dann kommt er uns entgegen.
Wenn wir seinen Weg suchen, dann wird er ihn uns zeigen.
Wenn wir Gottes Willen tun wollen, dann wird er uns dabei helfen.
Dabei ist aber stets die Herausforderung, zwar um die Dinge zu sorgen, uns aber keine Sorgen drum zu machen.
An etwas zu denken, doch nicht dauerhaft darüber zu grübeln.
Nicht wie ein aufgescheuchtes Huhn herumzulaufen und den Weg zu suchen, sondern einfach die Augen offen zu halten.
...UND DARAUF ZU VERTRAUEN, DASS GOTT AUF DIE BILDFLÄCHE TRETEN UND SEINEN TEIL ERFÜLLEN WIRD!!!
Jesus ist der gute Hirte.
Und es ist SEIN WILLE und auch SEINE VERANTWORTUNG, uns ans Ziel zu bringen!!!
Seid gesegnet!
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