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Schonmal drüber nachgedacht?!?

Kuestenw8el
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Kuestenw8el
36 Jahre
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Warum schickt Gott mich in die Wüste?

Wenn wir schwere Zeiten durchmachen, wenden wir uns oft an Gott und fragen:
"Gott, warum lässt du das zu? Bitte hol mich hier so schnell wie möglich wieder raus!"
Aber wir kommen meist gar nicht auf die Idee, dass Gott uns vielleicht genau dort haben wollen könnte. Dass er uns vielleicht sogar bewusst erst in diese Situation gefüht hat.

Du magst fragen: "Warum sollte er das tun? Liebt er mich denn nicht? Will er nicht, dass es mir gut geht?"

Tja, warum schickt Gott uns in die Wüste?
Mit Sicherheit tut er es nicht, weil er uns nicht liebt oder uns bestrafen will - aber DASS er es manchmal tut, steht außer Frage.

Oft überliest man solche Kleinigkeiten, doch nachdem Jesus getauft wurde und Gott noch öffentlich proklariert hat, dass er seinen Sohn LIEBTE, führte ihn der Geist Gottes (also Gott höchstpersönlich - und niemand sonst) in die Wüste, um dort 40 Tage lang Hunger, Hitze, Entbehrungen, Anfechtungen und Versuchungen zu ertragen.
Man bemerke: Selbst Jesus wurde von Gott in die Wüste geschickt.

Wie war es denn beim Volk Israel?
Sie wurden aus der Knechtschaft in Ägypten geführt, sollten ihr eigenes Land bekommen ... und wo landeten sie? In der Wüste! Und dort mussten sie bleiben. Viele Jahre lang.

Da fragen wir uns doch: "Wozu das Ganze? Wofür soll die Zeit in der Wüste denn gut sein?"
Diese Frage ist gar nicht so dumm! Denn wenn wir Gott nicht für senil oder verrückt halten, können wir davon ausgehen, dass er einen GUTEN GRUND dazu hat und es wirklich Sinn macht.

Aber welchen?
Was bringt denn eigentlich so eine Wüstenzeit mit sich? Es ist verdammt heiß und unangenehm dort. Die Versorgung mit Wasser und Nahrung ist sehr spärlich und nicht immer gewährleistet. Überall gibt es nur Sand oder Steine. Dann lauern noch vielerorts Gefahren, wie giftige Schlangen und Skorpione (und mit Sicherheit auch noch andere Raubtiere). Und meist gibts auch nicht viel anderes zu tun, als zu wandern und zu hoffen, irgendwann den Ausgang aus der Wüste zu finden.

Wofür soll das denn jetzt gut sein?
Nun, ich würde sagen, so eine Wüstenzeit tut doch tatsächlich jedem mal gut!
Es hat doch irgendwie einiges gemeinsam mit einer Fastenzeit (die viele Menschen zur inneren Reinigung und Neubesinnung nutzen - nicht nur Christen).
Man verzichtet mal für eine zeitlang auf so manche Bequemlichkeit, die man schon gar nicht mehr zu schätzen wusste, weil sie schon so selbstverständlich geworden ist. Man merkt erstmal, wie verweichlicht und empfindlich man geworden ist. Da wirkt so eine Zeit der Abhärtung doch mal wieder wahre Wunder!
Außerdem realisieren wir zunehmends, wie viel Zeit wir eigentlich zur Verfügung haben, wenn wir mal nix sonst machen, als ... naja ... nicht viel. Wenn wir mal nicht den halben Tag am essen sind, dann am Telefon hängen, mächtig beschäftigt sind mit was-weiß-ich oder auch alle möglichen Leute treffen.
Wenn wir mal von NICHTS abgelenkt werden und mal NUR mit uns allein sind, werden und viele Dinge erstmal wieder so richtig bewusst.

Da kommen dann auch plötzlich solche Fragen auf, die uns schon fast fremd geworden sind, wie:
Wer bin ich eigentlich?
Was mache ich überhaupt mit meiner Zeit?
Macht mein Leben einen Sinn?
Welche Rolle spielt Gott in meinem Leben?

Tja und eine Sache passiert auch ganz unwillkürlich: Wir fühlen uns auf einmal wieder total abhängig von Gott! Denn, wo krieg ich Wasser her, wenn ich keines mehr habe und auch grad keines zu finden ist? Genau dasselbe ist mit dem Essen. Und eh wir uns versehen, sind wir wieder im Gespräch mit Gott - sei es durch Bitten oder Anklagen - und werden uns schlagartig gewahr: Wir sind ohne Gott völlig hilflos und unser ganzes Leben liegt in SEINER Hand!

Was für Erkenntnisse! Was für Lektionen.
Und wenn das alles noch von Zweifeln, Versuchungen und Anfechtungen begleitet wird:
Kann man sich da denn überhaupt noch eine BESSERE Glaubensschule vorstellen? Das ist doch wie ein mega Vorbereitungs-Camp. Danach sind wir für alles gewappnet und gerüstet. Dann kann Gott uns gebrauchen und für große Aufgaben einsetzen. Dann kann uns der Teufel nicht mehr so einfach in die Parade fahren. Dann sind wir im wahrsten Sinne des Wortes frisch gebackene und zum Einsatz bereite Krieger Gottes.

Macht das JETZT für euch Sinn?
Wie, ihr meint, ihr wollt gar nicht zum kämpfen ausgerüstet werden? Ihr wollt einfach in Ruhe gelassen werden, keinen unnötigen Stress haben und habt auch sonst keine Ambitionen, die Welt verändern zu wollen?

Sagt mal, WISST IHR EIGENTLICH, WOZU IHR AUF DIESER ERDE SEID???
Das hier ist kein Urlaubsort!
Wir sind im Dienst! Wir haben einen Job!
Wir sind wie die Servicekräfte auf einem sinkenden Schiff, die die Passagiere zu den Rettungsbooten lotsen müssen.
Wir allein kennen den Weg dorthin. Also meint nicht, es wäre kein Problem, wenn ihr euch in eurer Koje verkriecht und die Aussicht genießt!

Wir sind hier auf der Erde, um LICHT zu sein und SALZ. Doch wenn das Salz fade geworden ist, ist es nutzlos. Da braucht es manchmal einfach nochmal so ein Super-Camp um wieder etwas Würze ins Salz zu bringen.
Und der Teufel schläft im Übrigen auch nicht. Im Gegenteil. Er ist wie ein brüllender Löwe und freut sich doch nur, wenn wir durch unsere Bequemlichkeit so verweichlichen, dass wir uns schon nichtmal mehr die Mühe machen wollen, von der Fernsehcouch aufzustehen, um uns ihm entgegenzustellen ... oder wenigstens vor ihm davonzulaufen. Wir sind auch so schon schwach und anfällig genug, da ist JEDES Mittel wertvoll, um uns widerstandsfähiger zu machen.

Und wenn wir Gott dienen wollen, gibts keine Wahl zwischen Kampf und Urlaub.
Wir befinden uns hier leider ganz automatisch im Krieg.
Und sobald wir die Seite gewählt haben, gehts in die erste Runde.
Da wartet der Feind nicht auf uns, bis wir bereit sind oder uns entschieden haben, ob wir kämpfen wollen, ... oder lieber doch nicht ... oder wir vielleicht eine andere Alternative ausgetüftelt haben, bei der alle gewinnen könnten?!?
Denkt ihr denn, das ist alles nur ein Spiel? -
Da irrt ihr euch aber gewaltig!

Wer jetzt nämlich nicht angreift, wird schlagartig in die Offensive getrieben. Wer sich dann nicht verteidigt, wird verwundet und überwältigt. Und je später wir unseren Platz in der Schlachtreihe einnehmen und uns dem Kampf stellen, umso mehr Verletzungen stecken wir ein, umso größer wird unsere Ohnmacht und Angst vor dem Feind ... und umso länger brauchen wir, um die Erfahrungen zu sammeln, die wir brauchen, um den Gegner richtig einschätzen und effektiv besiegen zu können.
Darum: Je früher, desto besser!

Wenn du dich also für Gottes Heerlager entschieden hast, sieht die Sache folgendermaßen aus:
1. Lerne deine Rüstung und Waffen kennen, die dir zur Verfügung stehen.
2. Lerne den Feind und seine Tricks kennen.
3. Trainiere dich in den Kampftechniken der geistlichen Kriegsführung.
4. Stelle dich dem Kampf mit ganzer Hingabe.
Und ...
5. Sei dankbar und freue dich, wenn du eine zeitlang ins Super-Trainings-Camp in die Wüste darfst! Das is echt ne mega Chance und wird dich enorm weiterbringen :~a

Gott segne euch!


Verfasst: 17.07.2020, 23:22 Uhr

Kommentare zu diesem Blogeintrag

  • Kuestenw8el schrieb am 23.07.2020 um 17:34 Uhr

    Danke dir, Timo, für deinen Kommentar!

    Ja, es ist wichtig und gehört für mich mit zum "Wegweiser-Dasein" dazu, uns an Gott und der Schöpfung zu erfreuen. Schließlich schenkt uns ja unser Gott diese Dankbarkeit, Freude und all das Schöne. Die Welt vermag dies oft gar nicht mehr zu sehen oder zu genießen.
    Freude ist die Frucht des Geistes.
    Und Gottes Geschenk an uns ist seine Liebe, die nicht an Bedingungen geknüpft ist.
    Das sollten wir ja nicht aus den Augen verlieren, ehe wir plötzlich Regeln und Gebote auf unseren Wegweiser als Voraussetzung schreiben :-+

    Ich lebe nach Gottes Geboten nicht, damit Gott mich liebt, sondern weil ich ihn liebe.
    Wenn ich Gott nicht liebe, bringen mich ihm auch die ganzen Verhaltensregeln nicht näher.

    Danke für deine Ergänzungen.
    Sei gesegnet!