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Schonmal drüber nachgedacht?!?

Kuestenw8el
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Kuestenw8el
36 Jahre
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Wenn die Blüte sich schließt ...

Wenn die Blüte sich schließt ... - Seele,Selbstschutz,Verletzbarkeit,Wunden,Blüte Die Seele eines Menschen ist wie eine Blüte:
unglaublich zart, zerbrechlich ... und wunderschön!
Wer sein Herz öffnet und andere hineinlässt, der öfftet ihm die Blüte seiner Seele und macht sich damit für ihn absolut verletzbar.

Ich bin viele Jahre mit geöffneter Blüte durch die Welt gegangen. Ich wollte, dass die anderen sehen, wie schön sie ist. Ich wollte, dass sie sich daran freuen. Und ich wurde verletzt. Sehr oft. Und sehr schwer.

Jede Blüte schließt sich am Abend oder vor dem Regen. Sie schützt sich vor der Kälte, vor den Angriffen, vor der Zerstörung ... und öffnet sich erst wieder den warmen, zarten Sonnenstrahlen.

Ich habe verlernt, meine Blüte zu schließen. Mich zu schützen. Die abzuweisen, die mir nur mit Kälte und Verletzung begegnen. Ich habe mich Menschen gegenüber verletzlich gemacht, die es nicht wert waren. Die es ausgenutzt haben. Die es nicht zu schätzen wussten. Und habe viele Verletzungen davongetragen.

Nun ist es Zeit für mich, meine Blüte zu schließen. Mich zu schützen. Zu heilen. Andere nicht mehr teilhaben zu lassen. Und vielleicht kommt die Zeit, da mich die warmen Sonnenstrahlen so sanft berühren, dass ich ihnen wieder vorsichtig meine Blüte öffnen möchte.

Es ist Winter.
Die Zeit der Blüte ist vorbei.
Der nächste Frühling ist noch fern...


Verfasst: 12.07.2020, 11:54 Uhr

Kommentare zu diesem Blogeintrag

  • Kuestenw8el schrieb am 23.07.2020 um 17:08 Uhr

    Hallo Axel,

    danke erstmal für deinen Kommentar.
    Ich kann dir darin zustimmen, dass wir dem Leben offen begegnen müssen - auch wenn es oft nicht leicht ist (so erlebst du es ja auch).
    Aber bei mir war lange Zeit das Problem, dass ich zu naiv und gutgläubig durch die Welt gelaufen bin und mich Menschen, die ich gar nicht kannte, viel zu bereitwillig viel zu weit geöffnet habe.
    Und das ist nicht gut.
    Ich war wie eine freistehende Blume oder ein Schmetterling.
    Diese sind zwar wunderschön, aber viel zu verletzlich. Viel zu wehrlos. Viel zu ausgeliefert.

    Gott hat uns unsere Perlen nicht gegeben, dass wir sie auf die Straße kippen sollen. Sondern, um sie einzeln zu verschenken und damit Gottes Reich zu bauen.
    Aber ohne uns täglich unter den Schutz des Höchsten zu stellen und bei ihm Zuflucht zu suchen, ist das Leben für einen Schmetterling viel zu lebensfeindlich.
    Ich glaube nicht, dass Gott wollte, dass wir schöne Falter sind, die nach kurzer Zeit aufgespießt in einer Sammlung oder mit rausgerissenen Flügeln verenden. Wir brauchen unseren Schutzschild - und hinter diesem ist es auch wieder möglich, in einer gefährlichen Welt unsere Blüte oder unser Herz zu öffnen.

    Ich hoffe, es ist jetzt klarer:
    Ich hatte niemals vor, mich der Welt komplett zu verschließen. Ich habe immernoch ein offenes Herz, in das ich andere gerne hineinlasse. Doch Vertrauen ist ein sehr kostbares Geschenk. Wenn ich es einem Menschen schenke, dann sollte ich ihn auch für vertrauenswürdig halten.
    Das klingt für andere absolut selbstverständlich - aber für mich war es das lange Zeit nicht. Für mich ist es ein Wachstumsfortschritt. Das musste in mir erstmal heranreifen. Doch diese Zeit war leider auch sehr schmerzhaft für mich.
    Vielleicht verstehst du mich jetzt etwas besser?!?

    Sei gesegnet!