Ich erlebe es oft als sehr herausfordernd, dass Gott nicht immer unmittelbar reagiert.
So wie die Israeliten 100Jahre zu Gott schrien, bis er sie aus der Sklaverei erlöste, so reicht es bei uns meist auch nicht aus, wenn wir ein Jahr lang den 10. geben, eine Woche lang um Heilung beten oder einen Tag lang Gottes willen suchen. Gott fordert unsere Zuverlässigkeit heraus. Er will, dass wir durchhalten und das Richtige tun, selbst wenn es nicht so aussieht, als würde Gott es segnen.
Dass wir gottes Willen suchen, nicht weil wir erhoffen, dadurch unmittelbar gesegnet zu werden, sondern weil wir wissen, dass es gut und richtig ist. Aus Liebe. Nicht aus Berechnung.
Gott will, dass wir lernen, im Kleinen Treu zu sein. Und auch treu zu bleiben. Egal, wie lang sich Gottes Segen hinziehen mag.
Josef war viele Jahre im Gefängnis und hörte die ganze Zeit über nicht auf, Gott treu zu sein.
Selbst wenn es nicht so schien, als würde sich sein Schicksal nochmal wenden.
Das ist wirklich bewundernswert.
Doch:
Wie oft kommen wir an den Punkt zu denken:
Hat das alles denn einen Sinn? Kommen meine Gebete denn überhaupt an? Sieht Gott meine Spenden denn wirklich? Hat Gott mich vielleicht beim Verteilen seiner Segnungen übersehen? Oder bin ich bei ihm in Ungnade?
Der Teufel vermag in unsere Gedanken sehr leicht Lügen und Zweifel zu säen, wenn es uns nicht so gut geht, wir frustriert sind und mit Anfechtungen konfrontiert werden. Da ist es naheliegend, die Hoffnung zu verlieren - doch worum bringen wir uns dadurch?
Ich glaube, oft müssen wir Gott gar nicht verstehen. Wir müssen nicht alles ergründet haben, um den richtigen Weg zu finden.
Aber wir müssen Gott kennen! Und wir müssen darauf vertrauen, dass Gott immer derselbe ist - gestern und heute, für andere, wie für mich! Gottes Liebe kennt keine Grenzen, selbst wenn wir Fehler machen. Darum können wir ihm vertrauen.
Was gilt es denn jetzt in diesen kniffeligen Gefühlsstürmen zu tun? Nun, vielleicht etwas, das so ganz anders ist, als der Zweifel es uns rät. Etwas so total revolutionär abgedrehtes:
Gott zu danken, statt ihn um 1000Dinge zu bitten.
Mich zu freuen, statt mir um 1000Dinge Sorgen zu machen.
Anderen zu dienen, statt meinen davonschwimmenden Fellen nachzujagen.
Gottes Gegenwart zu suchen, statt an seiner Liebe zu zweifeln.
Und weiterzugehen - statt uns um uns selbst zu drehen.
Um Gott zu vertrauen, müssen wir ihn nicht verstehen. Es reicht, im Gerinsten treu zu bleiben - besonders dann, wenn es am schwersten fällt. Und wer immer einen Schritt nach dem anderen tut, wird erleben, dass kein Tal endlos ist und jeder Tunnel irgendwann ins Freie führt. Denke nur nicht, auf die großen Dinge allein kommt es an: oft sind es die ganz kleinen Dinge, die Gott uns vor die Füße legt, in der Hoffnung, wir nehmen die Herausforderung an und meinen nicht, sie wäre zu klein und unbedeutend.
Gott segne euch!
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